Ausstellung dokumentiert Warschauer Aufstand

Holzbaracken in einer Reihe
Bild: Stiftung Lager Sandbostel

Sandbostel/Kr. Rotenburg. Zum 80. Jahrestag des Beginns des Warschauer Aufstandes zeigt die NS-Gedenkstätte im niedersächsischen Sandbostel eine Sonderausstellung zu den Warschauer Aufständischen in deutscher Gefangenschaft. Die Dokumentation unter dem Titel „Das Ende und der Anfang“ ist vom 30. Juli bis zum 30. September in Sandbostel zu sehen, wie Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann am Montag mitteilte.

„Am 1. August 1944 begann die Armia Krajowa, die polnische Heimatarmee unter Führung der Exilregierung in London, einen Aufstand gegen die deutsche Besatzung in Warschau“, erläuterte Ehresmann. 43.500 Männer und 11.500 Frauen hätten 63 Tage gekämpft, bis der Aufstand mit einem Kapitulationsvertrag beendet worden sei.

„Die Kämpfenden wurden als Soldatinnen und Soldaten der Armia Krajowa anerkannt und eine Behandlung nach den Genfer Konventionen zugestanden.“ Etwa 17.500 Angehörige der polnischen Heimatarmee, darunter 2.300 Frauen, kamen nach Angaben des Historikers in deutsche Kriegsgefangenschaft, darunter etwa 5.500 Männer und 550 Frauen auch in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel.

Dort herrschte eine menschenverachtende Hierarchie: Am besten behandelt wurden amerikanische und britische Kriegsgefangene, gefolgt von Angehörigen westlicher Nationen wie Frankreich. Ganz am Ende standen Polen, Italiener und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion, denen die Wehrmacht den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht weitgehend versagte.

Die Ausstellung entstand im Zentralen Museum für Kriegsgefangene im polnischen Lambinowice. In zehn Kapiteln zeigt sie den Kampf um Warschau, den Weg der Kämpferinnen und Kämpfer nach der Kapitulation in die Kriegsgefangenenlager im Deutschen Reich, die Befreiung sowie die Rückkehr nach Polen und schließlich die Erinnerung an die Gefangenschaft in der Gegenwart.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen