Morgen findet erstmalig ein Tag der Solidarität mit Jüdinnen und Juden statt, welcher künftig jährlich begangen werden soll. Der Tag ist von Demokratie und Information e.V. initiiert worden und versteht sich als Open-Source-Tag, an dem verschiedene staatliche wie zivilgesellschaftliche Einrichtungen, aber auch Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.
Der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Prof. Dr. Gerhard Wegner, begrüßt diese Initiative ausdrücklich. „Einmal im Jahr Schalom statt Hallo zu sagen mag auf den ersten Blick angesichts der steigenden Zahlen von antisemitischen Vorfällen, wie sie zuletzt in den Jahresberichten des Verfassungsschutzes oder der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus veröffentlicht wurden, als wenig wirksam erscheinen."
Was hierbei allerdings nicht zu unterschätzen sei, sei die Signalwirkung, die von so einer Aktion ausgehe. „Viele Jüdinnen und Juden in Deutschland leben seit dem 07. Oktober 2023 in zunehmender Angst, sich frei zu bewegen, als erkennbar jüdisch aufzutreten oder an gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Sie ziehen sich zurück und werden noch unsichtbarer“, so Wegner.
Der Tag der Solidarität könne hierbei mit wenig Aufwand dazu beitragen, dass sich Jüdinnen und Juden in unserem Land sicherer fühlten, erklärt der Landesbeauftragte weiter.
Zudem sende die Aktion laut den Organisatorinnen und Organisatoren ein klares Signal gegen Antisemitismus, gegen die Verrohung der Gesellschaft und gegen Angriffe auf die Würde des Menschen und damit gegen unser demokratisches Grundgesetz. Da jede und jeder mitmachen kann, ruft Wegner auf: „In diesem Sinne hoffe ich, dass möglichst viele Menschen am Tag der Solidarität teilnehmen!“
Bild: canva/kameleon007
Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung