Hannover. Es war ein „Mutmacher in schwierigen Zeiten“: etwa 350 Gäste haben gemeinsam das interkulturelle Weihnachtsfest gefeiert. Einmal im Jahr kommen in Hannover Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen und Kulturen zusammen, eingeladen sind auch Menschen anderer Religionen oder ohne Religion. In verschiedenen Sprachen singen und feiern sie die Weihnachtsbotschaft, in diesem Jahr unter dem Motto: "Fürchtet euch nicht". Im kulturellen Teil kommen die Teilnehmenden bei einem internationalen Büffet und Aufführungen über die Grenzen von Kulturen, Konfessionen und Religionen miteinander ins Gespräch.
Im Predigtdialog mit Pastorin Nathalie Burfien kamen am Samstag als Vertreterinnen des Rates der Religionen Hannover Myriam Abdel-Rahman Sharif (Buddhistin) und Dr. Hamideh Mohagheghi (Muslima) zu Wort. Sie wiesen auf die wichtige Rolle des Glaubens hin, in schwierigen Zeiten Halt und Orientierung zu geben. Angst lähme nur. Zu sehen, wie sich Menschen unabhängig von sozialer Stellung, Herkunft und kultureller Prägungen gegenseitig helfen und unterstützen, wie z. B. bei der aktuellen Flutkatastrophe, oder für unsere Demokratie und die Wahrung der Schöpfung engagieren, ermutige sie sehr. Gemeinsam aktiv zu werden, ist ihr Gegenmodell gegen das ständige Klagen und Meckern. „Es ist nicht alles verloren, solange es Solidarität zwischen und unter den Menschen gibt“, so Dr. Mohagheghi.
Die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Hannover, Monica Plate, Bezirksbürgermeister List-Vahrenwald, Thorsten Baumert, sowie die Mitglieder des Bundestags Swantje Henrike Michaelsen und Adis Ahmetovic betonten in ihren Grußworten alle, wie wichtig solche interkulturellen Veranstaltungen angesichts der aktuellen Probleme sind. Alle beschrieben es als besonders ermutigend, diese Gemeinschaft zu erleben, das Engagement für- und miteinander, den Austausch untereinander, das gemeinsame Handeln.
Bild: Jens Schulze/Landeskirche Hannovers
Lars-Torsten Nolte