Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat angesichts der krisenhaften Weltlage an den tiefen Sinn des Christfests erinnert. „Der Schlüssel für Weihnachten liegt in unseren Herzen“, sagte der evangelische Theologe laut Predigtmanuskript am Heiligen Abend in Hannovers Marktkirche. „Es ist der Schlüssel der Hoffnung, dass diese Welt eine Zukunft hat. Ein Morgen, welches uns erwartet und welches wir mit allen unseren guten Gaben gestalten werden.“
Die Kriege in Israel und in der Ukraine, die gestiegene Zahl der Autokratien in der Welt und die extremen Wetterereignisse des zu Ende gehenden Jahres gäben wenig Anlass zum Hoffen. Doch die Menschen in der Weihnachtsgeschichte lebten in einer noch viel bedrohlicheren Welt, gab der Landesbischof zu bedenken. Sie hätten sich jedoch an die Verheißungen Gottes im Alten Testament für eine bessere Zukunft gehalten.
Dass diese Welt nun besser werde, „ungläubig hörten wir's“, zitierte Meister aus einem Gedicht des 1981 verstorbenen Lyrikers Peter Huchel. Dennoch gelte es, sich offen zu halten für die Zukunft. „Wir dürfen nicht klein werden, kleinmütig, kleingläubig.“ Darum gebe es die Nacht, in der für einen Augenblick alle Türen aufgingen. „Die Aussicht ist weit. Der Himmel ist offen.“ Auf diese Lebensdimension richte Weihnachten den Blick.
Bild: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen