Passionszeit 2023 – gemeinsam den Hunger bekämpfen
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Derzeit leiden weltweit so viele Menschen an Hunger und Mangelernährung wie noch nie zuvor. 828 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen, dass ist jeder zehnte. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine und der globale Klimawandel verstärken vielerorts die Ernährungsunsicherheit. In einigen Ländern der Welt drohen Hungerskatastrophen. Aus diesem Grund arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit Projektpartnern weltweit zusammen, um den Hunger zu bekämpfen.
Beispielsweise im Jemen. Seit 2015 herrschen im Land anhaltende Konflikte. Rund 3,6 Millionen Menschen leben als Binnenvertriebene in überfüllten Flüchtlingslagern. Der Zugang zu Nahrung und sauberem Trinkwasser ist mangelhaft, sodass sich Krankheiten wie Cholera ungehindert ausweiten. Zusammen mit Partnern verteilt die Diakonie Katastrophenhilfe Hygiene-Kits, saniert und baut Trinkwasseranlagen sowie Gesundheitszentren, in denen insbesondere Schwangere und Kinder medizinisch versorgt werden können. Zudem verteilt die Partnerorganisation For All Foundation für Development (FAF) in einigen Regierungsbezirken Ausstattung und Backmaterialien an Bäckereien, um die Produktion von Brot als eines der Grundnahrungsmittel zu fördern. Durch die zusätzliche Verteilung von Brotgutscheinen soll sichergestellt werden, dass jede Familie Essen erhält. Insgesamt werden mehr als 8.000 Menschen durch die Hilfsmaßnahmen erreicht.
Auch im Südsudan hat ein großer Teil der Bevölkerung nicht genügend zu essen. Die Auswirkungen des 2018 beendeten Bürgerkrieges sind immer noch spürbar. Die inländische Infrastruktur ist schlecht, so dass gerade die ländliche Bevölkerung während der Regenzeit vom Rest des Landes abgeschnitten ist. Hinzukommen steigende Lebensmittelpreise durch den Angriffskrieg auf die Ukraine und eine hohe Inflation. Lebensmittel sind für die meisten Menschen nicht mehr erschwinglich. Am meisten leiden die Kinder unter dieser Situation.
Aus diesem Grund führt die Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit dem Projektpartner Vétérinaires Sans Frontières (VSF) Schulspeisungen für 15.000 Kinder an 47 Schulen durch. Durch das Anlegen von Schulgärten werden die Lebensmittel vor Ort angebaut und zubereitet. So soll Mangelernährung und Hunger entgegengewirkt und eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden. Die Gärten werden zudem für Bildungszwecke und Wissensvermittlung genutzt. So nehmen Kinder und Lehrpersonal an Schulungen teil und können ihr Wissen weitertragen.
Somalia ist eines der Länder, das am stärksten durch die Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen ist. Jahrelange Dürre hat die Böden ausgetrocknet, Wasservorräte gibt es kaum und die Wasserpreise sind in den letzten Jahren ins Unermessliche gestiegen. Viele Menschen verlassen ihre Heimat, in der Hoffnung, vor der Dürre fliehen zu können. Sie leben in Flüchtlingslagern, wo der Zugang zu Nahrung und sauberem Wasser ebenfalls schlecht ist. Derzeit sind 4,5 Millionen Menschen in Somalia von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Gemeinsam mit dem Projektpartner SYPD (dt. Initiative für nachhaltige Entwicklung und Friedensförderung) der Diakonie Katastrophenhilfe werden Frauen und Kinder, die besonders gefährdet sind, unterstützt. In Schulungen lernen Frauen landwirtschaftlichen Methoden kennen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder erwirtschaften zu können. Außerdem werden Schulen saniert und neue Klassenzimmer eingerichtet. Insgesamt 840 Kinder erhalten Lernmaterial und eine warme Mahlzeit. Durch Wassergutscheine soll zudem der Zugang zu sauberem Wasser gewährleistet werden, um der Ausbreitung von Cholera und anderen Krankheiten entgegenzuwirken.
Durch ihre Hilfe können diese und viele weitere Projekte weltweit umgesetzt und unterstützt werden. Wir danken für jede Form der Unterstützung: für das Gedenken an die hungernden Menschen, durch Informationen und in der Fürbitte, für Kollekten und Spenden, mit denen wir unsere Arbeit ausbauen können. Leidenswege können durch Verzweiflung und Schmerzen hindurch ins Leben führen – auch daran erinnert uns die Passions- und die Osterzeit.