Was sagt man? Danke.
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Kinder lernen es ganz früh, zumindest sollen sie. Das Bedanken. Ich behaupte mal, meist ist es das Anliegen der Eltern, dass ihr Kind sich immer bedankt. Und sei es an der Wursttheke: „Madeleine, was sagt man?“. Richtig: „Danke“, sagt man. Und erst dann darf sich Madeleine die Kindermortadella mit Bärchengesicht in den Mund schieben. Es hat mit Höflichkeit und guter Sitte zu tun, dass man sich bedankt.
Aber das Wort „Danke“ enthält mehr als Höflichkeit. Es ist eines der allerersten Wörter, die wir unseren Kindern beibringen. Und dabei geht es nicht nur darum, dass wir Kindern gern gute Manieren beibringen wollen.
Ich habe das gerne mit meiner Tochter gespielt. Nach dem Essen lutschte sie gerne an ihrem Löffel und haute damit auf den Tisch. Dann hielt sie mir erwartungsvoll den Löffel entgegen. Ich nahm ihn, strahlte dabei wahrscheinlich übers ganze Gesicht und sagte „Danke“. Sie zog die Hand zurück, und dann wechselten wir die Rollen. Ich streckte ihr den Löffel hin. Und sie nahm ihn und quietschte vor Vergnügen.
Wenn Eltern stundenlang Spielzeug und Rosinen und Zwiebäcke zwischen sich und ihrem Kind hin- und herreichen und dabei jedesmal begeistert „Danke“ sagen, dann ist das mehr als Höflichkeitstraining. Das Wort „Danke“ umfasst auch die Anerkennung, dass eine Verbindung zwischen uns besteht. Die Freude der Eltern über das erste „Danke“ des Kindes hat damit zu tun. „Danke“ zu sagen ist dasselbe, wie wenn man sagt: „Ich habe Dich und das, was Du mir gibst, gesehen. Du hast Bedeutung für mich. Es ist nicht selbstverständlich, dass Du hier bist und mir gibst, was Du geben willst und kannst.“
Das Erntedankfest ist ein gutes Datum, um einmal im Jahr innezuhalten und Gott zu danken. Für alles, was er uns gibt.
Amen.
Jakob Kampermann