You'll never walk alone
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Der Slogan "you'll never walk alone" ist ja nicht erst bekannt, seit Olaf Scholz ihn zitiert. Er knüpft an einer biblischen Geschichte an, die fast so bekannt ist wie die Weihnachtsgeschichte: Der barmherzige Samariter. Die dort geschilderte Nächstenliebe ist so etwas wie ein Schlagwort für unsere Religion und unsere Kirche, seit Jesus das Gleichnis erzählt hat.
Die Frage aus dem Bibteltext "Wer ist denn mein Nächster?" ist produktiver gestellt, wenn man fragt:"Wem werde ich zum Nächsten?". Das kann aber nur passieren, wenn man tatsächlich seine Berührungsängste hinter sich lässt. Dann findet Berührung statt. Und das berührt.
In vielen Rückblicken können wir gerade Szenen aus dem Leben von Königin Elisabeth II. sehen. Besonders in Erinnerung bleiben nicht die Bilder, auf denen sie in ihrer Limousine an Menschen am Straßenrand vorbeigefahren ist. Sondern die Momente, in den sie mit ihrem Mann die Limousine oder den Palast verließ und zu den Leuten am Straßenrand ging. Die waren natürlich begeistert. Walkabout wird das genannt.
Von Jesus Christus werden viele solche Begegnungen erzählt. Die Evangelien sind voll davon. Gesellschaftliche Grenzen hat er überschritten. Damit hat er, gelinde gesagt, irritiert. Man erzählt sich noch heute davon. Darin steckt eine überzeugende Kraft. Auf einmal ist so vieles möglich! Auf einmal passiert Heilung. Auf einmal passiert Heil.
Auf Menschen zugehen. Grenzen überwinden. Das bewirkt etwas. Das gilt für eine britische Monarchin, das gilt für deutsche Kanzler, das gilt auch für uns.
So geh hin und tu desgleichen! Das sagt Jesus am Ende seiner Geschichte, damit seine Geschichte kein Ende hat.
Amen.
Jakob Kampermann