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Vier Tage waren rund 1.700 Jugendliche dabei beim Landesjugendcamp im Sachsenhain in Verden. „Nach den pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre war das Bedürfnis groß, sich wieder unbeschwert zu treffen. Das ist wie Urlaub vom Alltag", sagte die Vorsitzende der Evangelischen Jugend in der Landeskirche Hannovers, Sophie Kellner.
Das treffe auch auf die Angebote in Gemeinden und Regionen zu. „Aber oft geht es für uns gar nicht in erster Linie um die Frage, was nötig ist, damit es gut läuft. Vielfach müssen wir uns noch grundsätzlich rechtfertigen, warum Kinder- und Jugendarbeit überhaupt wichtig ist“, kritisierte Kellner.
Dabei habe die Evangelische Jugendarbeit ein gesellschaftliches Alleinstellungsmerkmal, das für viele junge Leute attraktiv sei: „Hier bist du jenseits von Leistungsdruck, Konsum und Statussymbolen willkommen, hier kannst du kommen, wie du bist.“ Das gelte auch für das Camp in Verden.
„Jeder bringt das mit, was er kann - das ist megacool“, betonte Kellner. „Auf diese Weise kommen Leute zusammen, die krass viel machen und sich für andere Menschen einsetzen.“ Doch diese Arbeit müsse grundsätzlich abgesichert werden, personell und mit Ausrüstung wie etwa Fahrzeugen für die Mobilität in ländlichen Regionen und einem Budget, mit denen Jugendliche selbstbestimmt Projekte anschieben könnten. Doch auch personell sei die Lage aufgrund von Kürzungen nicht selten schwierig: „Es gibt viele Diakoninnen und Diakone, die viel mehr arbeiten, als sie müssten.“
Einen großen Nachholbedarf gibt es Kellner zufolge auch in der Präsenz auf Social-Media-Kanälen. „Das sind für Jugendliche ganz selbstverständliche Orte der Begegnung, da gibt es Austausch und Informationen, da müssen wir auch sein.“ Für Kellner ist klar: Angebote beispielsweise auf Instagram sind für junge Leute „genauso wertvoll wie ein Sonntagsgottesdienst“.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen