Taufe im See
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Eigentlich sollten Max Theodor und Carlotta Marie schon vor zwei Jahren getauft werden – als sie acht Jahre alt waren. „Mit den Babys hatten wir alle Hände voll zu tun, deshalb wurde die Taufe damals erst einmal verschoben“, erzählen Mayk Riekenberg und Christina Affeld. Vorletztes Jahr hatten die Eltern ihre beiden Kinder dann in der St. Petri-Gemeinde in Burgwedel bei Hannover angemeldet. Damals sollte die Taufe vor der Kirche im Pool stattfinden, musste dann aber wegen der Pandemie doch wieder abgesagt werden. Umso glücklicher waren die beiden, als Pastorin Bodil Reller jetzt zur Seetaufe an den Springhorstsee eingeladen hat.
Gestern war dann endlich der große Tag, dem die Zwillinge mit großer Aufregung und vor allem Vorfreude entgegengefiebert haben. „Carlotta hat sich zur Feier des Tages ein schönes Kleid ausgesucht und Max wollte unbedingt ein Hemd anziehen“, erzählt Christina Affeld. Die Taufkerzen haben die Geschwister am letzten Feriennachmittag selbstgebastelt. Und auch die Einladungen für Familie, drei Paten und Freunde haben sie gestaltet. „Ich freue mich, dass die beiden ihre Taufe so bewusst wahrnehmen und auch hinterfragen“, sagt Christina Affeld.
Zum Tauffest selbst durften Max und Carlotta jeweils zwei Freunde mit ihren Familien einladen, die für die Zeremonie schließlich alle mit ins Wasser gegangen sind.
„Für uns hat die Seetaufe eine ganz besondere Bedeutung, denn ursprünglicher geht es eigentlich nicht“, sagt Mayk Riekenberg.
Das finden auch Falk-Rene und Annika Krehut. Die jungen Eltern sind außerdem naturverbunden, lieben es am Wasser zu sitzen und mussten nicht lange überlegen, als von Pastor Jens Blume die Einladung zum Tauffest am See kam. Gestern hat er kniehoch im Springhorstsee gestanden und die zehn Monate alte Jördis mit Seewasser getauft. „Im ersten Lebensjahr deshalb, weil wir unserem Kind die Entscheidung, in den Glauben einzutreten, abnehmen wollten und möchten, dass sie damit aufwächst“, sagt Falk-Rene Krehut.
Jördis Taufpaten sind ein guter Freund von Falk-Rene Krehut aus Schulzeiten und eine Freundin, die Annika Krehut seit ihrer Kindheit kennt, geworden. Sie hat auch die Taufkerze mitgebracht. Und das Taufkleid? „Ein buntes Blumenkleid ist es geworden“, sagt der junge Vater und setzt die kleine Jördis zurück auf die Picknickdecke, auf der es sich Familie und Freunde gemütlich gemacht haben. Im Hintergrund spielen die Bläser, rundherum tollen die Kinder im Sand – kann eine Tauffeier schöner sein?
Tanja Niestroj