Tag der Niedersachsen zieht hunderttausende Menschen an
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Von der "lebendigen Jukebox", über Quizze, Musik, Gespräche und die aus 600.000 Legosteinen bestehende "Brinckminster Kathedrale": Beim 37. Tag der Niedersachsen in Hannover vom 10. bis 12. Juni gab es erstmals eine gemeinsame Meile mehrerer Religionsgemeinschaften. Christliche, jüdische, muslimische und jesidische Menschen sowie das „Haus der Religionen“ haben zwischen Maschpark und Landesmuseum ein gemeinsames Programm unter dem Titel „Mehr Himmel auf Erden“ gestaltet.
"Wir hatten tolle Gespräche und sind sehr froh, dass wir Teil des Ganzen sein durften", sagt Ilyas Yanc, Vorsitzender des Landesverbands der Jesiden Niedersachsen. "Die Berichte darüber, was wir hier machen, wurden bis in den Irak und Iran getragen, wir haben viel positives Feedback bekommen. Für viele hierher Geflüchtete war es das erste Mal, dass ihre Kultur derart präsentiert wurde und Beachtung gefunden hat. Wir sind froh, dass wir zeigen konnten, wie vielfältig Niedersachsen ist."
Auch Insa Becker-Wook, Sprecherin des Stadtkirchenverbandes Hannover, konnte viel Positives über die Religionsmeile berichten: "Es war ein toller Standort, viele sind beim Spazierengehen vorbeigekommen. In unser Zelt vom Stadtkirchenverband kamen allein 15.000 Besucher an drei Tagen, das war wirklich Wahnsinn." Die Preise am Glücksrad seien dem Team schon am Freitagabend ausgegangen, man habe dann kurzerhand am Sonnabend noch einmal eingekauft. Vor allem die Kommunikation habe alle Beteiligten begeistert: "Menschen wollten ganz viele Dinge wissen, über Kirche im Allgemeinen und natürlich auch über unsere Kathedrale aus Legosteinen. Auch die Mitwirkenden in allen anderen Pagoden hatten sich kreative Dinge einfallen lassen, um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Diese Gemeinsamkeit unter den Religionsgemeinschaften wollen wir unbedingt bei weiteren Gelegenheiten vertiefen."
"Das Organisationsteam kann stolz sein, wirklich stolz", findet auch Shterna Wolff, Vorsitzende des jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch: "Es ist wichtig, dabei zu sein, Gespräche führen zu können und Ideen auszutauschen. Wir haben auch schon Ideen für das nächste Mal, zum Beispiel auch, mehr für Kinder anzubieten."
Für Zehra Dikmen, Sekretärin des muslimischen Ditib Regionaljugendverbands Hannover, war die Teilnahme ebenfalls sehr ergiebig: "Die Besucher und Besucherinnen waren sehr offen und neugierig, was uns in unserer Intention der Begegnung bestätigte. Es war eine gute Gelegenheit, um den Austausch zu vertiefen und weitere Kontakte zu knüpfen. Wir werden in Zukunft wieder an solchen Veranstaltungen teilnehmen, um eine Möglichkeit für Fragen bezüglich des Islam zu bieten sowie zusätzlich Vorurteile gegenüber der DITIB und den Muslimen generell abzubauen."
"Ich bin sehr froh, dass alles so gut geklappt hat", sagt Pastorin Dr. Sybille Fritsch-Oppermann, die als Geschäftsführerin auch für die Religionsmeile zuständig war. "Mein Herzenswunsch ist es, dass wir dieses interreligiöse Konzept und Miteinander auch künftig so weit wie möglich ausbauen. Die Sehnsucht nach Frieden und Recht müssen wir gerade in diesen Zeiten mit allen Menschen teilen."