Wie Jugendsynodale die Kirche der Zukunft sehen
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79 gewählte Jugendsynodale aus ganz Niedersachsen treffen sich am Freitag in Hannover und wollen gemeinsam mit den Mitgliedern der Landessynode über viele wichtige Zukunftsthemen diskutieren. Wir haben einige der Jugenddelegierten vorab gefragt, was Kirche für sie persönlich bedeutet - und was sie in Zukunft daran ändern wollen.
"Ich bin bei der Jugendsynode dabei, weil ich durch das Ehrenamt in meiner Kirchengemeinde in Aerzen viele Erfahrungen sammeln durfte, die mich in meinem Leben weitergebracht haben. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es anderen auch so gehen kann und Kirche weiter reizvoll für Jugendliche bleibt.
An Kirche begeistert mich, dass man durch gemeinsame Projekte und Aktionen über den eigenen Horizont hinauswachsen und mit anderen gemeinsam so viel bewegen kann. Andere begeistern können wir aus meiner Sicht immer dann, wenn wir offen für Neues sind und andere unsere Gemeinschaft erleben lassen.
Gerade rund um die Konfirmation wollen viele nichts mehr von Kirche hören. Ich denke, dass das passiert, wenn Kirche gar nicht versucht, Konfirmandinnen und Konfirmanden zu erreichen und stattdessen lieber den altbewährten Trott beibehält. Von daher sollte Kirche in Zukunft versuchen, verstärkt junge Menschen zu erreichen - und sich etwa zu Themen äußern, die ihnen am Herzen liegen. Auch über soziale Netzwerke können viele junge Menschen erreicht werden."
"Ich bin bei der Jugendsynode dabei, weil ich selbst mit Begeisterung zur Kirche gehe und möchte, dass es anderen Menschen - vor allem jungen - auch so geht.
In unserem Kirchenkreis verstehen wir uns alle gut, im besten Sinne wie eine Familie. Wir machen zusammen Konfiunterricht und Gremienarbeit und sind durch viele Aktionen und Gespräche eng zusammengewachsen. Diese Gemeinschaft begeistert mich immer wieder. Und so ein Zufluchtsort tut jedem gut - ob im Glauben oder in anderen Dingen.
Auf Social Media sollte mehr über die Strukturen und Organisation von Kirche berichtet werden. Denn dort erreicht man sehr viele Menschen - und ich finde, jeder und jede sollte mit dem Wort "Synode" etwas anfangen können.
Mit meiner Arbeit möchte ich Vorurteile aufräumen und verdeutlichen, warum Kinder- und Jugendarbeit wichtig ist, um jungen Menschen den Glauben näher zu bringen. Insgesamt finde ich: Kirche ist auf einem guten Weg. Allerdings muss, trotz aller gegenteiligen Statements, der Satz "Das haben wir schon immer so gemacht“ verschwinden."
"Ich bin bei der Jugendsynode dabei, weil man hier eine Menge erreichen und bewegen kann. Seit mehr als zehn Jahren engagiere ich mich als Teamer ehrenamtlich in Kirche und Evangelischer Jugend. Ich habe gesehen, was für ein immenser Spirit entstehen kann, wenn viele junge Menschen zusammen sind und sich mit Glauben aber auch mit alltäglichen Dingen auseinander setzen.
Mir ist aber auch wichtig, dass Kirche auf keinen Fall nach dem Motto "Das haben wir doch immer schon so gemacht“ arbeitet. Wie würde es einem Unternehmen gehen, das auf diese Weise agiert? Es ginge wohl pleite. So soll doch unsere Zukunft nicht aussehen. Kirche sollte sich stattdessen einmischen zu queeren Themen, Umweltschutz, Politik, Nachhaltigkeit. Ich weiß, dass über viele Dinge schon gesprochen wird - aber da geht auf jeden Fall noch mehr.
Ich würde Kirche einfach gerne wieder attraktiver machen und so reformieren, dass sich vor allem Jugendliche wieder abgeholt fühlen von ihren Angeboten und sich mit dem eigenen Glauben auseinandersetzen."