Wenn das Gesicht Bände spricht
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Man sieht es ihr noch an. Doch, das muss man sagen.
Meine Tochter bekam gerade ein Zeugnis. Und sie war ärgerlich über die Dreien, die sie darin findet. Da braucht es offensichtlich einen Papa, der ihr sagt, dass Mädchen, die nur Einsen haben, doch seltsam wären. Da stimmt doch etwas nicht! Und bei ihr stimmt eben alles!
Ganz anderes Thema: In diesen Tagen sieht man medial immer wieder Menschen, die das Grauen des Holocaust überlebt haben. Inzwischen sind diese Menschen sehr alt. So ahnt man, wenn man sie sieht, was sie erleben mussten. Ich staune, wie fröhlich sie aussehen, trotz der furchtbaren Geschichten, die sie zu erzählen haben.
Ganz anderes Thema: An diesem Sonntag wird im Predigttext erzählt, wie Mose mit Gott Kontakt hat. Im Anschluss strahlt er. Mose. So sehr ist ihm das anzusehen, dass er sein Gesicht abdecken muss, damit das für andere noch erträglich ist. So sehr strahlt er.
Wahrscheinlich ist das immer so. Dass man den Menschen ansehen kann, was sie erlebt haben. So oder so. Und manchmal ist das für die Umstehenden schwer auszuhalten.
Dennoch, behaupte ich, das lohnt sich. Und man nennt es Begegnung.
Also lüftet die Abdeckungen über den Gesichtern! Zeigt, wer Ihr seid und was Ihr erlebt habt!
Auch die Begegnung mit Gott soll man Euch ansehen! Lasst uns zusammen strahlen!
Amen.
Jakob Kampermann