Andacht
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Ich hab tagelang zu Hause alles vorbereitet, damit die Familie gut zurechtkommt. Geputzt, Geschenke gekauft, Lernstoff vorbereitet, Termine geregelt.
Ich muss kurz ins Krankenhaus. Ein Routineeingriff.
Und jetzt muss ich immer an Stephi denken. Die Mutter von dem Freund unseres Sohnes, die ich beerdigt habe. Die ist ins Krankenhaus gegangen wegen einer gynäkologischen Geschichte und wusste, dass sie nicht wieder nach Hause kommen würde.
Ich bin mir sicher, dass sie alles vorher im Haus geregelt hat, was es da zu regeln gab. Aber zu wissen, dass man nie wieder da hinkommt? Das ist krass!
Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Ich weiß, dass es letztlich eine Überforderung wäre, ständig so zu leben, als würde man im nächsten Moment sterben können.
Letztlich wäre es das.
Aber ich merke, dass es meine Maßstäbe verschiebt. Wenn ich das so überlege, sind auf einmal Wäscheberge in meiner Wohnung schön. Wunderschön. Da gucken ja noch die Socken von unserem Sohn heraus!
Und der Einkauf? Gerne!
Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Das ist so einleuchtend. So klug bin ich nicht immer. Bestimmt nicht. Immer wieder bin ich auch kaputt oder faul.
Aber manchmal überkommt es mich. Und ich will bewusst leben.
Deswegen.
Amen.
Cathrin Meenken