Andacht zum 17. Sonntag nach Trinitatis
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„Folgen!“ Rote Buchstaben leuchten hinter der Heckscheibe auf. Sofort fährt mir ein Schreck in die Glieder. „Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte!“ Die Autorität der Staatsgewalt sorgt dafür, dass ich diesem Auftrag umgehend folge leiste und die entsprechenden Dokumente aus meinem Portemonnaie krame.
Anderen folge ich aus freieren Stücken. Weil ich sie mag oder mich ihr Content interessiert. Ich klicke auf „Abonnieren“ und werde sofort zum Follower. Einer von Hunderten, egal. Vielleicht folgt er mir auch. Das wäre eine Win-win-Situation!
Die politische Jüngerschaft entsteht eher im Verborgenen. Heimlich mache ich das Kreuz bei meinem Kandidaten oder meiner Partei und hoffe, dass er oder sie meine Interessen vertritt. Die Anonymität macht die Wahl leicht, aber schafft genauso Distanz.
Das Verlieben fängt auch heimlich an. „Wer ist denn der oder die Auserwählte?“ Nur wenn es die Chance gibt, dass ich zurückgeliebt werde, dann traue ich mich die Liebe zu gestehen. Dafür braucht es Mut.
Wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. (Römer 10,10)
Jesus sagt: „Folge mir nach!“ Er hat bis heute viele Follower. Dich wahrscheinlich auch. Ich habe ihn sogar abonniert und mir gefällt sein Content. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm folge, weil ich vor seiner Autorität erschrecke, oder weil ich auf eine Win-win-Situation hoffe.
Sind wir uns nah? Gute Frage! Ist es möglich eine Liebesbeziehung zu Jesus aufzubauen? Klingt schräg. Auf der anderen Seite fände ich es schon schön, wenn er mich als seinen Auserwählten betrachten würde. Ja, gerne möchte ich - dem der heilen kann und den Tod besiegt - nah sein.
Vielleicht ist es an der Zeit deutlicher zu bekennen, dass ich nicht nur seinen Content interessant finde, sondern dass ich ein echter Follower bin. Vielleicht ist es endlich Zeit, ihn zu wählen, damit er mich sogar regiert. Ich bin mir sicher, es ist Zeit für mehr Mut!
Wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. (Römer 10,10)
„Folgen!“ Es ist ein Unterschied, ob ich heimlich mein Gebet stammle, oder ob ich mich öffentlich als Christ bekenne und im besten Fall diesem Bekenntnis Taten folgen lasse. Wenn ich dadurch gerettet würde, dann wäre es doch tatsächlich eine Win-win-Situation. Für mich und für meinen Nächsten. Denn genau den hatte Jesus immer im Blick.
Jesus sagt: „Folge mir nach!“ Und ich sage: „Klar! Ich bin da!“
Pastor Christian Plitzko / Himmelpforten