Vom Suchen und Finden
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Sind die Überschriften eigentlich richtig? Vom Verlorenen? Vom verlorenen Schaf? Vom verlorenen Groschen? Dann auch noch der verlorene Sohn?
Die Geschichten erzählen tatsächlich davon, dass etwas verloren gegangen ist. Und dann, finde ich, vor allem davon, dass etwas wieder gefunden wurde. Insofern ist es dann wirklich ziemlich egal, ob die Frau einen Teil ihres Brautschmucks verloren hat, den einen Silbergroschen von zehn. Sie freut sich in jedem Fall, ihn wiedergefunden zu haben und macht eine Feier mit ihren Nachbarinnen. Weil das Wiederfinden für sie so schön war.
Wo also finden wir uns in diesen Erzählungen wieder? In den meckernden Pharisäern, die sich darüber aufregen, dass Jesus so offensichtlich hemmungslos mit allen zusammen isst und ist? Oder in den Schafen und Groschen, die verloren gegangen sind? Oder in den Hirten und Witwen, die sich daran machen, zu suchen?
Ich betrachte aufmerksam die Frau, die mir gegenüber sitzt auf ihrem Rollator und erzählt, dass sie nie einen Beruf gelernt habe. Von 90 Jahren war das gar nicht drin. So war sie vor allem Hausfrau und Mutter. Das hätte sie auch nie gelernt. Und dann hat sie eine Träne im Auge. Sie hätte so vieles falsch gemacht. Sie habe sich verloren zwischen all den Umständen und ihren begrenzten Möglichkeiten.
Solche Geschichten gibt es wahrscheinlich ganz oft zu erzählen. Auch mit einer Träne im Auge. Und dann erzählt uns Jesus seine Geschichten von unserem Gott. Vom beharrlichen Suchen. Und finden.
Und dem Fest am Ende.
Amen.