Fensterscheibenkino im April
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Bei uns hat‘s geschneit letzten Mittwoch. Aprilwetter eben. Außerdem ein kleiner stiller Moment, über den ich mich gefreut habe wie ein Kind! Hast du den Schnee bemerkt? Oder warst du gerade vertieft am arbeiten oder einkaufen – und musstest den Einkaufswagen durch den Scheematsch auf dem Parkplatz schieben?
Dann erzähl ich kurz davon: Angefangen hatte es mit Regen. Es hatten sich schon riesige Matschpfützen in unserem Garten gebildet. Immer doller und fieser kam der Regen runter. Aus Regentropfen wurden plötzlich Hagelkörner. Was war ich froh, dass ich im Trockenen saß! Ein Wetter zum Einmummeln.
Eigentlich wollte ich die schwarze Tonne noch eben an die Straße stellen. Aber bei dem Wetter – keine Chance! Also guckte ich weiter zu, was sich da alles aus dem Himmel hinunter auf die Erde ergoss. Die Nachmittagsplanung war jedenfalls dahin, also blieb ich kurzerhand sitzen. Und schaute weiter zu, wie der Hagel schräg gegen das Fenster pladderte. Wenn schon alle Kinos geschlossen haben, dann hab ich wenigstens mein Wetterkino an der heimischen Fensterscheibe.
Zu eintönig, sagst du? Für mich gerade genau das Richtige! In einer Zeit, wo laute Stimmen den Ton angeben. Da tut mir Stille gut. Und innehalten: Balsam für die Seele.
Als es eine Weile gehagelt hatte, kam der nächste Wetterwechsel. Es fing an zu schneien. Ganz langsam in kleinen Kreisen säuselten die Schneeflocken zu Boden. Und inmitten des ganz normalen Corona-Wahnsinns war ich froh über diesen unverhofften Wetterwechsel am Mittwochnachmittag! Und über meinen kleinen stillen Moment.
Halten wir die Augen und Ohren offen für die kleinen wertvollen Momente, die uns guttun und die uns Kraft schenken! Der heutige Sonntag gibt uns das in seinem Namen mit: „Quasimodogeniti“, das heißt übersetzt: Wie die neugeborenen Kinder. Nehmen wir uns an den Kindern ein Beispiel. Denn wer wird wie ein Kind, der ist der Größte im Himmelreich! (Mt 18,4).
Sascha Hintzpeter