Ungerechtigkeit und Liebe
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Andacht zum ersten Sonntag nach Epiphanias
Manchmal finde ich Gott wirklich ungerecht. Da racker ich mich ab und tue meine Bestes und dem anderen geht es genauso gut wie mir, obwohl er sich nicht bemüht und vielleicht noch gegen eselt. Ich kann gut mitfühlen mit den neidischen Personen in all den biblischen Geschichten, die Gott vorworfen: „Warum kriegt der den gleichen Lohn wie ich, obwohl er nichts dafür getan hat!“ Gott sagt dann nur: „Warum kümmert dich das? Ich habe euch doch alle gleich lieb!“
Hm, kann sein. Finde ich trotzdem ungerecht. Und dann das:
Mein dreijähriger Sohn hat wirklich Blödsinn gemacht, ist frech und hört gar nicht auf mich! Also: keinen Schokoriegel mehr für heute! Dem 5jährigen gefällt es ganz gut als einziger in den Genuss der Schokolade zu kommen. Hat er sich ja auch verdient, denn er war ja lieb.
Und was mach ich? Ich kann die Tränen auf Dauer nicht mit ansehen, bekomme ein weiches Herz und gebe dem Kleinen auch einen Riegel. Das kann der Große nun gar nicht gut haben und ist neidisch: „Mama, immer machst du das! Er ist frech und trotzdem gibt’s du ihm dann ein Stück. Das ist ungerecht! Warum machst du das?“
Ich kann nur antworten: „Warum kümmert dich das? Ich habe euch doch alle gleich lieb!“
Ich glaube, so geht es Gott auch…
Amen.
Pastorin Cathrin Meenken