Sinnvoll für mein Überleben
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Andacht zum 20. Sonntag nach Trinitatis
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt deutlich an. Sowohl das niedersächsische Gesundheitsministerium als auch das Robert-Koch-Institut als Behörde für die bundesweite Entwicklung melden die höchsten Anstiege seit April.
Bund und Länder haben wegen der Entwicklung eine Verschärfung vieler Regeln Reisen verabredet.
Das schrieb unsere Tageszeitung vor ein paar Tagen.
Es gibt tatsächlich einige Regeln. Sie betreffen unsere Kindergeburtstage. Urlaubsreisen. Die Arbeit. Unseren Alltag.
Und es gibt wahrscheinlich keinen, dem das Einhalten aller Regeln leicht fiele. Wahrscheinlich ist das zeitweilige Tragen einer Maske noch leichter als das Vermeiden von Kontakten.
Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Jesus ist mit seinen Freunden unterwegs. Und sie stoßen auf Unverständnis: Sie pulen Körner aus Ähren heraus, weil sie Hunger haben. Dabei ist gar nicht so sehr das Problem, dass sie damit dem Bauern, dem das Getreide gehört, etwas wegnehmen, was sie offensichtlich nicht bezahlt haben. Sondern es ist am Sabbat verboten, überhaupt irgendetwas zu tun.
Jesus verweist darauf, dass es andere prominente Beispiele gibt von Menschen, die solche Verbote missachtet haben. Und er proklamiert, dass solche Regeln bisweilen sinnlos sind, und deshalb gebrochen werden dürften. Die Regeln seien für die Menschen da und nicht andersrum.
Ich bekomme eine Medikation, die meine Leukozyten platt macht. Das muss so sein. Das bedeutet aber auch, dass ich ein sehr geschwächtes Immunsystem habe. Weil ich einem Virus so nichts entgegensetzen kann, bin ich sehr darauf angewiesen, dass Regeln des Abstandes und des Mundschutzes eingehalten werden. Nicht, weil Regeln an sich eingehalten werden müssten und weil es irgendjemandem gefiele, mit solchen Regeln andere zu beschränken.
Sondern weil es für mich sinnvoll ist. Für mein Überleben.
Solche Menschen wie mich gibt es einige.
Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Es hat auch etwas Inkludierendes, Regeln einzuhalten, gerade in diesen Tagen.