Wer hält den Drachen?
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Andacht zum 19. Sonntag nach Trinitatis
Der Sommer ist zu Ende. Jetzt wird es Herbst. Nachts hat es schon gefroren. Die Bäume werden bunt. Das Wetter wird ruppig. Auch wenn man nicht an der Küste wohnt, ist jetzt die Zeit zum Drachensteigenlassen...
Um einen Drachen hochzukriegen, braucht man am besten mehrere. Einen, der den Drachen in den Wind hält, und einen, der in dem Moment, wenn der erste loslässt, Zug und Spannung in die Schnüre bringt.
Das kenne ich nicht nur vom Drachen. Das ist ganz oft so: Wenn etwas steigen soll, etwas gelingen soll, schaffe ich das nicht alleine. Da braucht es ein Zusammenspielen von Mehreren, die im entscheidenden Moment das richtige tun.
Dann ist da der Wind, der den Drachen oben hält und tanzen lässt. Ganz ganz entscheidend und wichtig. Was gibt mir Auftrieb im Leben? Was gibt mir Schwung und lässt mich tanzen?
Aber ohne die Schnüre, mit denen der Drachen gehalten ist, würde er wegfliegen. Ausgeliefert. Ohne Kontrolle...
Manchmal setzt der Wind plötzlich aus. Oder er ändert die Richtung. Auf einmal taumelt der Drachen oder stürzt sogar ab.
Bei einem Drachen kann ich mich ärgern, oder das sportlich sehen. Aber wenn mir das im Leben passiert, wird es richtig gefährlich. Wer hält da die Schnüre in der Hand? Wer kann das so geschickt, dass ich nicht mit voller Wucht aufschlage?
In Psalm 73 heißt es:
Du hältst mich fest bei der Hand.
Wenn ich so gehalten bin, brauche ich nichts anderes,
nichts im Himmel oder auf der Erde.
Gott, Du bist in allem mein Halt und mein Trost.
Amen.
Jakob Kampermann