Worte und Gesten, die ins Herz sprechen
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Andacht zu Trinitatis
In meiner Ausbildung standen wir in der Klosterkirche in Loccum und haben liturgische Präsenz gelernt. Eine Mitvikarin hat den Segen geübt. Wir haben alle zugeschaut. Sie hat es einmal gemacht. Und dann hat ihr die Ausbilderin etwas ins Ohr geflüstert. Sie hat es noch einmal gemacht. Und wir haben den Mund nicht mehr zugekriegt. So groß war der Unterschied.
Später hat uns die Ausbilderin gesagt, was sie der Kollegin ins Ohr geflüstert hatte: Denken Sie daran, dass Sie die Leute, die da vor Ihnen stehen, gerne mögen. Das war alles. Aber wirklich alles!
Seitdem mache ich das so. Und gebe das immer weiter, an die, die das lernen wollen.
Gesegnet werden, das tut gut. Bei der Trauung. Bei der Taufe, bei der Konfirmation. Am Ende des Gottesdienstes. Segensworte sind Worte, die gut tun. Worte und Gesten, die ins Herz sprechen. Manche Menschen öffnen beim Schlusssegen ihre Hände. Manche kommen nur wegen des Schlusssegens zum Gottesdienst. Ein persönlicher Segen, bei dem mir die Hand aufgelegt wird, berührt mich, leiblich, im Herzen und in der Seele. Eine Wohltat. Ich fühle den Frieden, den der Segen mir verspricht. Noch lange spüre ich die Hände auf meinem Kopf.
Das Wort Segnen kommt vom lateinischen Signare, signieren, bezeichnen. Wenn wir gesegnet werden, werden wir mit einem Zeichen versehen. Im Segnen wird Gottes Name auf uns gelegt. Wir werden mit seinem Namen bezeichnet.
Auf lateinisch heißt segnen benedicere. Gut sprechen. Wenn wir gesegnet werden, werden wir gut gesprochen. Alles, was uns ausmacht, alles Schöne und alles Schwere, kommt in einen Raum, in dem Gott segnend zu uns sagt: es ist gut.
Amen.
Jakob Kampermann