Startseite Archiv Tagesthema vom 30. Mai 2020

"Das Leichteste der Welt."

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Andacht zu Pfingsten

Die Bibel beschreibt in der Apostelgeschichte das Wunder von Pfingsten. Der Heilige Geist kommt mit einem Brausen auf die Erde. So ein Wunder und die deutlich sichtbare Zusage Gottes würde uns heute auch gut tun. Gerade in Zeiten von Corona. Als ich darüber nachgedacht habe, habe ich an das Lied "Das Leichteste der Welt"  von der Band Kid Kopphausen gedacht.

Gleich zu Beginn heißt es im Lied: Ich wurde geboren in einem Fluss / Und seitdem treibe ich dahin / durch dieses Leben das mich lieben will Egal was ich auch bin / Und also existiere ich und atme und finde / das war gar kein schlechter Anfang

Das Leben, das mich lieben will, egal was ich auch bin. Das ist ein hoher Anspruch an das Leben. Auch ein christlicher Anspruch. Dennoch ist es nicht so einfach, das auch wirklich so anzunehmen. Gerade in Hinblick auf das, was Jesus uns über Gott und das Leben erzählt hat, ist das Leben doch lebenswert, hat einen Sinn und Zweck. Der Heilige Geist unterstreicht das.

Ich bin mir sicher, wir alle kennen Situationen, in denen wir diese Liebe des Lebens, die Liebe der Anderen und vielleicht auch die Liebe Gottes nicht spüren. Es ist nämlich gar nicht so einfach, diese Liebe stets zu sehen, zu spüren und anzunehmen.

Und zu Knyphausen verfolgt in seinem Lied diesen Gedanken weiter. Denn jeder Tag ist ein Geschenk er ist nur scheiße verpackt und man fummelt am Geschenkpapier rum und kriegt es nur mühsam wieder ab.

Auch wenn das Leben ein Geschenk ist, ist es nicht immer einfach, dieses auch  anzunehmen. Aber der Sänger singt weiter: Doch, ja, ich weiß jetzt, es gibt Menschen, die diese Welt durchaus rechtfertigen, die durch ihr bloßes Dasein andern Menschen leben helfen, die lieben und lieben und lieben und lieben und lieben und lieben als wäre es das leichteste der Welt.

In diesen Menschen zeigt sich mir der Heilige Geist für mich ganz deutlich. Denn er ist genau dort, wo solche Menschen, wie zu Knyphausen sie besingt, sind und wirken. Knyphausen geht sogar einen Schritt weiter. Am Ende seines Liedes singt er: Ich will einer von ihnen sein.

Wenn wir das auch nur im Ansatz schaffen, nämlich einer von diesen Menschen zu sein, dann verändert sich, so glaub ich, ganz ganz viel. In unserem Leben, aber auch im Leben der anderen. Und damit würden wir ganz ganz viel von dem spüren, was die Menschen beim Pfingstfest vor fast 2000 Jahren gespürt haben. Gott ist bei uns im Heiligen Geist. Dieser Geist wirkt in uns Menschen.

Amen.

Pastor Peter-Christian Schmidt
Bild: pexels

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.

Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.

Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.

Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5):

»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.« 

Apostelgeschichte 2, 1-21
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Bild: Wiebke Ostermeier/lichtemomente.net

Der Autor

Pastor Peter-Christian Schmidt. Bild: privat