Lebensmittel im Einklang mit der Schöpfung produzieren?
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Landesbischof Ralf Meister und Landwirtschaftspastorin Ricarda Rabe waren zu Besuch in einem Akivstall für Schweine. Der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen hat sie mit der Kamera begleitet.
An Erntedank stehen oft die klassischen Erntegaben im Mittelpunkt: Obst, Getreide und Brot. Das Thema Massentierhaltung kommt eher weniger vor. Landwirtschaftspastorin Ricarda Rabe und Landesbischof Meister haben sich jetzt bei einem Besuch mit diesem Aspekt von Schöpfungsverantwortung beschäftigt.
Dazu sind sie nach Hilter an den Rand des Teutoburger Waldes gefahren. Dort betreibt Gabriele Mörixmann mit ihrer Familie einen Aktiv-Stall für Schweine, den die Theologen aus Hannover ausführlich besichtigten.
Die Herstellung und der Umgang mit Lebensmitteln müssen nach Ansicht von Landesbischof Meister in einen gesellschaftlichen Prozess eingebunden sein, "der nach einem Leben im Einvernehmen mit der Schöpfung Gottes sucht". Das betreffe nicht nur die Aufzucht und Pflege von Tieren, sagte Meister. "Sondern auch ihre Schlachtung und Verwertung sowie den Handel und - entscheidend - den Preis, den Verbraucher für dieses Fleisch zu zahlen bereit sind."
"Es geht darum, die Güter, die man zum Leben braucht, so herzustellen, dass sie nicht auf Kosten der Natur, unter dem Missbrauch der tierischen Mitgeschöpfe und unter unsozialen Bedingungen erzeugt werden", fügte er hinzu. Seinen Besuch in dem Aktivstall verstehe er als kleinen Beitrag zum Dialog zwischen Kirche und Landwirtschaft. "Ich habe heute wieder einmal gesehen, dass alle Anstrengung für eine tiergerechte Aufzucht auch vom Konsumenten durch einen angemessenen Preis für das Produkt honoriert werden müssen." So könne jeder einen Beitrag für das Tierwohl leisten.
Die Bauernfamilie Mörixmann in Hilter hat ihren Schweinestall vor drei Jahren in einen bewegungsfreundlichen "Aktivstall" für Schweine umgebaut. Dort haben die Tiere rund 50 Prozent mehr Platz gegenüber dem konventionellen Haltungssystem. Die Schweine können durch Ein- und Ausgänge verschiedene Stallbereiche und Räume spielerisch erkunden. Dazu gehören etwa Fressbereiche mit Kraftfutter, Heu, Maissilage, Stroh, Lecksteinen, frischem Wasser und Bademöglichkeiten, helle Stallbereiche mit Duschen und Spielzeugen sowie dunklere Ruhebereiche, ein Bällebad, eine "Wühlhalle" und eine Frischluftterrasse.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen