„Kirche Unterwegs“ am Alfsee
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Evangelische Jugend Bramsche mit Urlaubsseelsorge-Premiere gut zufrieden
Auf eine Sache freuen sich die Schwerstern Nina (9) und Maja (4) ganz besonders. Das ist die „Gute Nacht“-Geschichte, die bei „Kirche Unterwegs“ am Alfsee jeden Abend vorgelesen wird. „Ich liebe diese Geschichte“, sagt Nina. „Deswegen gehen wir immer hin. Einmal waren wir zu spät nach der Kinderdisco – das fand ich ärgerlich. Aber auch das Basteln und eben das ‚Bubble Ball’-Spielen waren toll.“
Die beiden Schwestern, die im Sommerurlaub auf der großen Campinganlage an dem Stausee im Osnabrücker Land sind, gehören zu den zahlreichen Kindern, die seit dem Start am zweiten Sonntag im Juli jeden Tag die Angebote von „Kirche Unterwegs“ angenommen haben. Die „Kirche auf Zeit“, die in einem Zelt im Schatten eines Holzglockenturmes untergebracht ist, der sich zufällig auf der Anlage befindet, gehört zu den zehn Standorten des Ferienseelsorgeangebots der Evangelischen Landskirche, die dieses Jahr angeboten werden.
Für den 16-jährigen Marc Vonstrohe, einen der jungen Helfer von der Evangelischen Jugend Bramsche, die sich dieses Jahr erstmals an „Kirche Unterwegs“ beteiligt, war das Lob der Mädchen ein tolles Kompliment. „Wir freuen uns natürlich, wenn die Kinder Spaß an unseren Angeboten haben und sie annehmen. Aber es ist besonders schön, dass den Mädchen gerade die ‚Gute-Nacht’-Geschichte gefällt, weil es dabei auch immer um Themen geht, die in einem weiteren Sinn in einem Zusammenhang mit Glauben und Kirche stehen“, machte der junge Mann deutlich.
Vonstrohe, drei weitere Jugendliche im Alter von 16 und 18 Jahren und der 25-jährige Norman Ley, der sich bei der Evangelischen Jugend Bramsche in seinem Anerkennungsjahr als angehender Diakon befindet, haben die Angebote gestaltet, die in diesem Sommer in der ersten Woche von „Kirche Unterwegs“ am Alfsee liefen. „Es gibt auf der Campinganlage bereits seit vielen Jahren das Urlaubsseelsorge-Angebot von ‚Kirche Unterwegs’. Wir haben uns mit einigen Jugendlichen, die auch sonst sehr aktiv bei uns im Kirchenkreis sind, dazu entschlossen, dass wir uns diesmal daran beteiligen wollten“, erklärte Norman Ley. Die jungen Leute bringen sich sonst auch in die weiteren Angebote ein, die im oder ausgehend vom „Eckladen“ der Evangelischen Jugend in Bramsche laufen. „Wenn das Büro besetzt ist, können sich Jugendliche mit allen Fragen an uns wenden. Wir organisieren sonst Freizeiten, Medienworkshops, das große Bramscher ‚Konfi-Camp’, Schulungen für Gruppenleiter und weitere Angebote“, so Ley.
Er und die jungen Leute haben gemeinsam das Programm für die Seelsorgewoche am Alfsee erarbeitet, der in nur wenigen Kilometern Entfernung von der Tuchmacherstadt Bramsche liegt. Nach dem Eröffnungsgottesdienst zum Start am Sonntagmorgen wurden vier Tage lang jeweils vormittags und nachmittags Spiel- und Bewegungsangebote für Kinder organisiert, abends wurden ein „Singen & Beben für Eltern und Erwachsene“ und eine Karaoke-Veranstaltung angeboten. Außerdem gab es einen offenen Spaziergang mit Glaubensstationen für alle. Die Angebote für Kinder reichten von Basteln über „Bubble Ball“-Kicken bis zur Wasserschlacht, außerdem wurde jeweils um 18.30 Uhr die „Gute-Nacht“-Geschichte vorgelesen.
Ley ist mit der Resonanz gut zufrieden. „Es ist natürlich so, dass die Besucher unsere Angebote auch zur Freizeitgestaltung angenommen haben und nicht in erster Linie wegen Glaubensfragen zu uns gekommen sind. Aber so ist ‚Kirche Unterwegs’ ja auch gedacht, dass mit einem abwechslungsreichen Programm ein Zugang zur Kirche geschaffen wird und dass am Rande auch Gespräche über wichtige Themen zustande kommen können“, sagte Ley. „Es ist auch mehrfach passiert, dass uns Gäste des Campingplatzes noch zu weiteren Fragen angesprochen haben. Und die Kinderangebote waren alle sehr gut besucht. Außerdem sind auch Menschen in den Gottesdienst gekommen und wir haben von der Rezeption des Campingplatzes gehört, dass sich Gäste bereits vor dem Start erkundigt haben, ob es auch dieses Jahr wieder eine ‚Kirche Unterwegs’ am Alfsee geben würde.“ Einer Seniorin seines dabei auch um die Gottesdienste gegangen. „Es ist also schon so, dass wir auch als Kirche angesehen werden“, meinte Ley.
Er und das Team haben in der Zeit auf dem Campingplatz übernachtet. „Wir haben jeweils abends Feedbackrunden gemacht, in denen wir besprochen haben, was gut gelaufen ist und was vielleicht noch verbessert werden kann“, berichtete er. Wie er sagte, wurde darauf geachtet, dass die Angebote kostenlos für die Teilnehmer bleiben sollten. „Wir haben viel mit Material gearbeitet, das uns die Landeskirche zur Verfügung gestellt hat. Die ‚Bubble Balls’, mit denen wir Fußballgespielt haben, gehören der Evangelischen Jugend Bramsche, so dass wir sie einfach mitgebracht haben. Einmal waren da über 40 Kinder dabei – das Spiel kommt sehr gut an. Es ist natürlich besonders wichtig, dass solche Angebote für jeden zugänglich sind“, war der junge Mann überzeugt.
Ley hält es für gut möglich, dass sich die jungen Leute von der Evangelischen Jugend Bramsche nächstes Jahr wieder mit einem Angebot am Alfsee an „Kirche Unterwegs“ beteiligen. „Wir wollen darüber in der Gruppe entscheiden – und dem will ich nicht vorgreifen. Aber die Reaktionen auf unser Angebot sind gut und nach den Feedbackgesprächen hat es auch unsrem Team bisher gut gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns nächstes Jahr wieder beteiligen.
Jens Lintel