„Gott behüte deinen Weg“
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Schülergruppe aus Engelbostel bereitet einen ganz besonderen Einschulungsgottesdienst vor
„Ich bin schon etwas nervös,“ geben Elinor und Simon zu als sie das Mikrofon zum ersten Mal in der Hand halten. Gemeinsam mit Isabelle, Manja, Tino, Saghar, Lilliy, Anna, Jan und Diana werden die Drittklässlerinnen und Drittklässler der Grundschule Engelbostel nach den Sommerferien den Einschulungsgottesdienst für die 55 neuen Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen in der Martins-Kirche mitgestalten. Und ein besonderer Gast wird auch noch dabei sein: Landesbischof Ralf Meister kommt zum Gottesdienst am 11. August. Aber noch ist es nicht so weit. Heute steht erstmal die vorletzte Probe mit Pastor Rainer Müller-Jödicke im Klassenzimmer der 3b auf dem Plan.
„Gott behüte deinen Weg“ lautet das Motto des Gottesdienstes, bei dem die Kirche bis zum letzten Platz gefüllt sein wird. Die Texte für die Predigt und das Gebet haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Rainer Müller-Jödicke erarbeitet und sich dabei auch an ihre eigene Einschulung zurückerinnert. „So ganz weiß ich das nicht mehr“, gibt Simon zu. Aber auf jeden Fall sei er aufgeregt gewesen und vielleicht auch etwas ängstlich. Im Unterricht haben die Kinder gemeinsam überlegt, wovor sie sich damals gefürchtet haben. Alles war größer als im Kindergarten und sie waren auf einmal wieder die Kleinen unter ganz vielen Großen. Und gleichzeitig war da auch die Vorfreude, endlich Lesen und Schreiben und Rechnen zu lernen.
Rainer Müller-Jödicke hat den Kindern ein großes Bild mit vielen großen und kleinen Buchstaben gezeigt, die bunt durcheinander gewürfelt waren. „Und mittendrin standen die vier Worte: Gott behüte deinen Weg,“ sagt Jan. Anhand der biblischen Geschichte von der Sturmstillung haben dann alle gemeinsam überlegt, was diese Worte bedeuten können. „Jesus kennt das auch, wenn wir Angst haben und darum hilft er uns: nicht nur wenn wir irgendwo unterwegs sind, sondern auch auf unserem Weg durch die Schulzeit“, sagt Marie am Ende der Predigt.
Eine Bitte im Fürbittengebet kommt von Saghar, der aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist. Er hat den Leitvers des Gottesdienstes in sehr eindrücklicher Weise interpretiert. „Ihm war es wichtig, dafür zu danken, dass Kinder hier in Deutschland überhaupt zur Schule gehen können und sich nicht vor Krieg fürchten müssen. Und für die Kinder in Afghanistan zu bitten, dass Gott sie behüte,“ beschreibt Rainer Müller-Jödicke einen Moment in der Vorbereitung, der ihm, aber auch den Kinder sehr nahe gegangen sei.
Im Gottesdienst am 11. August bekommen dann alle Schülerinnen und Schüler eine kleine Magnettafel mit dem Motiv, mit dessen Hilfe die Drittklässlerinnen und Drittklässler den Gottesdienst erarbeitet haben. Der Clou dabei ist, dass die Buchstaben und Motive einzeln abgetrennt und wieder zu Worten zusammengesetzt werden können. Die Tafel ist das diesjährige Einschulungsgeschenk der Landeskirche. 35.000 Stück werden in den Einschulungsgottesdiensten im August an die Schulanfängerinnen und Schulanfänger verschenkt. Die Engelbostelner Schülerinnen und Schüler haben die Tafel gleich ausprobiert und für gut befunden: „Das macht richtig Spaß.“
Direkt nach den Sommerferien gibt es noch eine letzte Probe bevor es im Einschulungsgottesdienst am 11. August ernst wird. Gemeinsam mit den Kindern, einer Band und dem Pastor wird auch Landesbischof Ralf Meister den Gottesdienst in Engelbostel feiern. Und die Kinder sind schon gespannt wie der Bischof „ihren“ Gottesdienst findet und „ob er auch nervös ist vor einem Gottesdienst.“
Benjamin Simon-Hinkelmann