16. Welche Rolle wird die Kirche zukünftig spielen in Kooperationen mit internationalen Gemeinden und Kirchen?
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Es gibt kaum eine andere Einrichtung, die so viele Jahrhunderte interkulturelle
Kompetenz aufgebaut hat wie die Kirche. Mit allen Fehlern, die man vermutlich
machen kann. Denn als die missionarischen Bewegungen begannen, ging es weltweit nicht um Akzeptanz der existierenden Kultur, sondern um ihre Vernichtung oder Überformung. Erst über Jahrhunderte bildete sich ein dialogisches Modell der Akzeptanz und des geistlichen Miteinanders.
Wir haben durch das ELM in Hermannsburg mit der FIT eine Fachhochschule aufbauen können, die zum zweiten Mal akkreditiert worden ist und zukunftsweisend für diese Multikulturalität und Multireligiosität ausbildet.
Zudem gibt es eine Fülle von Kontakten mit christlichen Gemeinden aus anderen Nationen, die als Gast lokale Gemeindehäuser oder Kirchen nutzen und am Leben der Ortsgemeinden teilnehmen. Vor vier Jahren haben wir die Internationale Konferenz Christlicher Gemeinden im Bereich der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gegründet. Sie ist ein freies Netzwerk christlicher Gemeinden aus aller Welt, die untereinander und mit der Landeskirche eine ökumenische Zusammenarbeit vereinbart haben.
Es bleibt spannend, denn es ist denkbar, dass eine dieser Gemeinden, die im Bekenntnisstand mit uns verbunden ist, die Aufnahme in unserer Landeskirche begehrt. Mit allen Rechten und Pflichten. Dieser Gedanke ist rein hypothetisch, aber er eröffnet Varianten für die Zukunft unserer Kirche, in der sich neben einer Ortsgemeinde im selben Quartier eine stadtweite Gemeinde unserer Landeskirche niederlässt, die für die Arbeit mit Menschen aus einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region in einem Kontinent zuständig ist.