Startseite Archiv Tagesthema vom 12. Mai 2018

Grenzenlos

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Sonntag Exaudi

Wie oft muss ich verzeihen? Wie oft muss ich zusehen, dass Menschen immer den gleichen Fehler machen?

Wie weit reicht mein Spannungsbogen? Wann reißt mein Geduldsfaden, wenn meine Enkelkinder zum wiederholten Male genau das nicht tun, worum ich eindringlich gebeten habe?

Ich kenne das von mir, wie es dann in mir arbeitet bis ich irgendwann platze und brülle: "Es reicht!"

"Wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben?" wird Jesus einmal von Petrus gefragt. "Reicht siebenmal?" Jesus antwortet: "nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal."

Unbegrenzt also.

Dafür bin ich nicht gemacht; irgendwann platzt mir der Kragen und ich brülle dazwischen.

Wie oft? Wie lange?
Geht 'unbegrenzt'?
Ja - zumindest dürfen wir von Gott ein solches Bild im Herzen haben.
Wenn es irgendwo unbegrenzte Güte, grenzenlose Liebe gibt, dann bei ihm. So hat uns Jesus Gott vor Augen gemalt.

Das Vor-Bild dafür hat er in zahlreichen Geschichten des Alten Testaments gefunden. So auch in Jeremia 31, 31-34.

Auch hier wird von einem Gott erzählt, der von sich aus noch einmal neu anfängt und noch ein Geschenk obendrauf packt. Obwohl er genügend Gründe gehabt hätte, zu zürnen oder enttäuscht zu sein.

In der Bibel begegnet uns ein Gott, der nichts unversucht lässt, damit es zwischen ihm und uns Menschen zu einer heilsamen Beziehung kommt.

Ein grenzenlos gütiger Gott.
Ihn habe ich vor Augen und im Herzen.
Gott sei Dank.

Pastor Reinhard Fiola
Bild: pixabay.com

Der Bibeltext

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR;  sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Jer 31, 31-34

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Bild: Wiebke Ostermeier/lichtemomente.net

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