„Ich bin ich – Du bist Du: Zusammen sind wir eine Crew!“
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2. Inklusiver Workshop-Tag „Normal ist anders“ in Diepholz
„Fast wie ein Familientreffen“- so beschreiben die TeilnehmerInnen aus Sulingen, Wagenfeld, Lemförde, Diepholz und Umzu die Stimmung auf dem 2. Inklusiven Workshop-Tag „Normal ist anders“ des Evangelischen Kreisjugenddienstes Grafschaft Diepholz. Viele waren zum zweiten Mal dabei, „weil es beim letzten Mal so viel Spaß gemacht hat“.
Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen gemeinsam ihre Unterschiedlichkeit feiern und entdecken, was alles in ihnen steckt – das ist das Ziel, das die VeranstalterInnen erreichen möchten.
Zum Ankommen erwarten Diakonin Frauke Laging, Kreisjugendwart Ingo Jaeger, Melissa Dützer als Vertreterin des Kreisjugendkonventes und die Workshop – Coaches Nina Lipinski und Wiltrud Thies die Jugendlichen in der St. Nicolaikirche.
Neben einem Begrüßungsgetränk können hier gleich die ersten Erinnerungsfotos gemacht werden, das Motto-T-Shirt mit eigenem Namen und Unterschriften der anderen TeilnehmerInnen gestaltet und eine Video-Botschaft eingesprochen werden.
Danach geht es in den großen Kreis vor dem Altar. Die Begrüßung fällt nur kurz aus, denn alle sind gekommen, um etwas zu erleben. Kreisjugendwart Ingo Jaeger bringt mit seinen Lieblingsspielen die Gruppe in Bewegung und zum Lachen. Spätestens beim Platz tauschen auf das Kommando „Deine Mudda!“ tauen auch die Schüchternen auf und das Lachen der Gruppe erfüllt die Kirche. Berührungsängste gibt es hier keine mehr – dafür hat bereits der Workshoptag 2017 gesorgt und alle, die neu dazugekommen sind, finden schnell ihren Platz in der „Normal ist anders“ – Familie.
Als dann auch der letzte Workshop-Coach aus Berlin dazu kommt, startet die Workshop-Phase. Die TeilnehmerInnen entscheiden selbst, ob sie mit Graf Fidi rappen oder mit Nina Lipinski und Wiltrud Thies kreativ werden möchten. Alle drei Workshop-Coaches stellen sich dazu vor. Beeindruckte Gesichter sieht man bei der Rede der ehemaligen Schulleiterin und Autorin Thies, die von ihrer Leitung einer inklusiven Schule berichtet – einer Schule für alle.
Während der nächsten anderthalb Stunden entstehen im Gemeindehaus nebenan Textbausteine für den Rap und Mixed-Media-Kunstwerke zum Workshop-Thema.
Danach kommen alle zum Mittagessen in der Kirche zusammen. Das Pizza-Büfett startet mit einem Lied als Tischgebet und die ersten Fotos und Video-Aufnahmen des Tages werden angeschaut. Mit einem Lied auf den Lippen geht es in die nächste Workshop-Phase.
Während auf der einen Seite der Rap entsteht und geprobt wird, gestalten auf der anderen Seite die TeilnehmerInnen ihr eigenes „minime“ – eine kleine, gemalte Version ihrer selbst. Mit den Figuren machen sich alle auf den Weg in die Stadt und erzählen durch Aufstellen der „minimes“ zu Fotos ihre Geschichte.
Am späten Nachmittag wandelt sich die aufgedreht Stimmung in müde, aber zufrieden. Vor dem kleinen Altar unter der Empore versammeln sich alle im Kreis. Die Kreativ-Gruppe zeigt stolz ihre Bilder und Fotos, die Rap-Gruppe trägt mit Inbrunst ihren selbst geschriebenen Titel vor. Zum Abschluss gibt es ein Konzert von Rapper Friedrich Baum aka „Graf Fidi“, der zwischen den Raps aus seinem Leben erzählt.
Zum Abschied erhalten die TeilnehmerInnen Segensbändchen, die sie jemandem umbinden, den sie am heutigen Tag kennen gelernt haben. Eine Teilnehmerin spricht den darauf abgedruckten Segen für alle, danach geht es ab zum Gruppen-Foto. Telefonnummern werden ausgetauscht, damit die Fotos des Tages später über Whatsapp-Gruppen geteilt werden können.
Ein paar Selfies müssen noch gemacht werden und ein Autogramm von Graf Fidi darf nicht fehlen- danach verabschieden sich alle voneinander und versprechen sich: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“
Initiatorin und Diakonin Frauke Laging schließt die Kirchentür hinter der letzten Teilnehmerin ab. „Ich bin begeistert von diesem unvergesslichen Tag“, sagt sie. „Jede und jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, nicht nur die Referentinnen und Referenten. Jede und jeder hat sich heute eingebracht, ist auch mal über ihren oder seinen Schatten gesprungen und hat sich auf etwas Neues und Besonders eingelassen. So können wir alle zusammen etwas an der Haltung der Menschen und am Miteinander in unserer Gesellschaft verändern. Und allen zeigen: Normal ist anders!“