"Unsere Hilfe ist wichtig!"
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Tschernobyl-Hilfe der Landeskirche seit 28 Jahren aktiv
Vor 32 Jahren erschütterte die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl die Welt. Die Auswirkungen der radioaktiven Strahlungen sind auch heute noch deutlich spürbar.
Regelmäßig fliegt Lars Torsten Nolte nach Weisrussland. Als Referent für die Kinderhilfe Tschernobyl will er wissen, wie es den Menschen geht und sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen. Auch jetzt ist er in der Region Gomel unterwegs.
"Noch immer wirken radioaktive Substanzen wie Cäsium-137, weil sie über die Nahrungskette in den Körper gelangen und sich dort anreichern. Das führt unmittelbar zur Schädigung von Körperzellen und damit zu Erkrankungen.
Darüber hinaus machen unsere regelmäßigen Besuche in der Gomeler Region und die Gespräche, die wir dort mit Ärzten führen, deutlich, dass inzwischen auch immer stärker genetische Ursachen für das Aufkommen bestimmter Krankheiten verantwortlich sind. So steigen z. B. im Moment die Schilddrüsenkrebserkrankungen bei jungen Menschen spürbar an, obwohl das bei der Katastrophe zu Beginn freigesetzte radioaktive Jod schon lange zerfallen ist. Ihre Eltern waren aber als Kinder und Jugendliche dieser radioaktiven Belastung ausgesetzt und sind offensichtlich nachhaltig geschädigt worden.
Diese und ähnliche Erfahrungen zeigen uns, dass die Menschen im Gebiet Gomel und vor allem die Kinder auch weiterhin unter den gesundheitlichen Folgen der Reaktorkatastrophe leiden müssen, und dass unsere bescheidene Hilfe auch künftig wichtig ist."
Lars Torsten NolteAm 26. April 1986 ereignete sich der schwere Reaktorunfall im Block 4 des Atomkraftwerks von Tschernobyl und erschütterte die Menschen in aller Welt. Eine atomare Wolke breitete sich über weiten Teilen Europas aus.
Die Folgen dieser atomaren Katastrophe werden niemals verschwinden.
Dies gilt vor allem für die Tschernobyl umgebenden Länder Russland, Ukraine und Weißrussland. 65-70% der ausgetretenen radioaktiven Stoffe gingen auf dem Gebiet von Weißrussland nieder, 22% der Fläche, auf der etwa ein Fünftel der Einwohnerschaft lebt, wurden langfristig radioaktiv verseucht.
Besonders belastet von der radioaktiven Verstrahlung ist das Gebiet Gomel im Südosten Weißrusslands, in unmittelbarer Nähe zu dem an der weißrussisch-ukrainischen Grenze gelegenen Atomkraftwerk Tschernobyl. Deshalb wird den Menschen und vor allem den Kindern in diesem Gebiet seit 1991 die Hilfe und Unterstützung seitens der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, vor allem von zahlreichen ehrenamtlich aktiven Frauen und Männern aus den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen unserer Landeskirche zuteil.
Die Tschernobyl-Hilfe der Landeskirche ist seit 1994 in Form einer Arbeitsgemeinschaft organisiert, in der mittlerweile 28 Kirchenkreise Mitglied sind. Die sich Jahr für Jahr verstärkenden negativen gesundheitlichen Folgen der Reaktorkatastrophe für die Menschen in Weißrussland und die anhaltenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Weißrussland machen unsere Hilfe vor allem für die Kinder im Oblast Gomel weiterhin dringend erforderlich.