Koschere Küche für Pessach
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Das Jüdische Pessach-Fest
An Pessach feiern Juden die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei. Während der Flucht gab es wenig Zeit, um richtiges Brot zu backen. Deshalb ist es bei einem Flachbrot geblieben. Alle gesäuerten Lebensmittel müssen vor Pessach aus der Küche verschwinden. Für die Teams in Großküchen ist das jedes Jahr eine große Aktion - bei der sogar ein Bunsenbrenner zum Einsatz kommt.
Während in Ihren Gemeinden Vorbereitungen für den Seder-Abend getroffen werden, kommen in diesem Jahr zeitgleich Christinnen und Christen in aller Welt in Gottesdiensten zusammen, um an Jesu Tod am Kreuz zu gedenken. Über viele Jahrhunderte hindurch war der Karfreitag für Jüdinnen und Juden ein Tag, an dem sie kollektiv für den Tod Jesu verantwortlich gemacht und darum oft bedroht, verfolgt und sogar getötet worden sind. Es ist beschämend, wie viel Leid im Namen Jesu Christi in der Vergangenheit über Jüdinnen und Juden gekommen ist.
Unsere Landeskirche bemüht sich seit mehreren Jahrzehnten um ein gutes Verhältnis zu den jüdischen Gemeinden. Darum ist es schmerzvoll zu erleben, dass im Zuge der Diskussion um den Reformationsfeiertag als gesetzlicher Feiertag das Vertrauen jüdischer Bürgerinnen und Bürger in unsere Solidarität gelitten hat. Ich respektiere die Kritik an dem Reformationsfeiertag und verstehe sie als Ansporn, in der Landeskirche Hannovers die Reflexion auch über die Schattenseiten der Reformation fortzusetzen.
Das Pessach-Fest nehme ich zum Anlass, Ihnen zu versichern, dass das Bemühen der Landeskirche um ein gutes und stabiles Verhältnis zu den jüdischen Gemeinden anhält und wir ungebrochen in Solidarität an Ihrer Seite stehen. Möge weiterhin der Segen Gottes über den christlich-jüdischen Beziehungen und den Menschen liegen, die sich darum auf vielfältige Weise bemühen.
Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Pessach-Fest: Chag Sameach!
Landesbischof Ralf Meister