„Wenn dein Kind dich fragt“
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Andacht zum Sonntag Laetare
„Mit wem spielst du denn Fangen?“ fragte Oma. „Mit dem Wind“, antwortete Herr Riese und hüpfte so hoch, dass er endlich das Blatt Papier zu fassen bekam. Er wollte es gerade in die Tonne werfen, als er darauf las: „Vaterunser“. Eine spannende Entdeckungsreise nimmt ihren Lauf.
In Erwin Grosches Buch „Felicitas, Herr Riese und das Vaterunser“ entdecken Fee und Herr Riese Stück für Stück das Vaterunser Sie fragen und finden Antworten. Und ganz nebenbei lernen sie das Vaterunser kennen. Und Fees Oma hört sich ihre Fragen interessiert an und nimmt die beiden ernst.
Das Erzählen und die Suche nach Antworten sind in der Erziehung und Begleitung von Kindern wichtig. Dadurch finden sie einen Zugang - auch zu unserem Glauben. Es ist seltener geworden, dass in Familien über den Glauben gesprochen wird. Dass jemand überhaupt zur Kirche gehört, hat sich von einer Selbstverständlichkeit zu einer bewussten Entscheidung verändert. Viele Menschen wissen nicht mehr, was es für das eigene Leben bedeuten kann, zu glauben. Religiöse Sozialisation wird vorwiegend in den Kindergärten, Schulen und im Konfirmandenunterricht geleistet.
„Wenn dein Sohn dich morgen fragt“ – im 5. Buch Mose ist man das Gespräch zwischen Erwachsenen und Kindern über Gott und den Glauben noch gewohnt. Mindestens einmal im Jahr soll ein Sohn seinen Vater am Abend vor dem Pessachfest fragen. Und der Vater erinnert an Gottes Gebote und erzählt die Geschichten davon, wie Menschen ihren Glauben erlebt und gelebt haben. Das soll einfach nicht vergessen werden.
Vom eigenen Glauben zu erzählen und an ihn zu erinnern ist gut und wichtig. Es hilft dabei, zu entdecken, dass unsere christliche Ethik und die Erfahrung der bedingungslosen Liebe Gottes eine gute Basis für das eigene Leben sind. Das geschieht zum Bespiel auch, wenn Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher im Gottesdienst biblische Texte lesen oder Andachten halten. Dieses Ehrenamt hat auch in der religiösen Sozialisation eine sehr wichtige Aufgabe.
Manche fühlen sich aber nicht gut vorbereitet für ein Gespräch über den Glauben. Sie befürchten, nicht die richtige Antwort parat zu haben. Ein offenes Ohr für die Fragen der Kinder ist aber schon ein guter Anfang. Und dann können Erwachsene und Kinder sich auch gemeinsam auf die Suche machen und entdecken, was evangelischer Glaube heute bedeutet. Und gute Bücher zum Vorlesen gibt es ja auch. Also: Viel Vergnügen bei der gemeinsamen Entdeckungsreise!
Susanne Briese