Mecker-Fasten
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Andacht zum Sonntag Invokavit
„Was ist das wieder für ein Wetter heute!“ „So gehst du aber nicht aus dem Haus!“ „Auf mich hört ja wieder keiner!“ Gründe zum Meckern finden sich genug.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie sehr die Verbindung im Gespräch oder in einer Gruppe aus gemeinsamer Jammerei besteht? Unfähige Vorgesetzte, korrupte Politiker, mieses Wetter – Gründe zum Meckern finden sich leicht. Gründe zum Loben dagegen?
Jetzt beginnt wieder die Fastenzeit. Sieben Wochen, in denen viele bewusst auf etwas verzichten. Wer dabei so richtig an seine Grenzen stoßen will, der sollte statt Alkohol oder Schokolade mal der Jammerei entsagen! Keinen Frust ventilieren, über keinen Stress stöhnen.
Ich fürchte, so ein Mecker-Fasten kommt einem Schweigegelübde gleich. Was habe ich denn dann noch zu sagen?
Ein kluges Sprichwort sagt: „In einem guten Wort steckt Wärme für drei Winter“! Gute Worte, Lob und Anerkennung sind echte Heiz- und Herzkraftwerke, denn sie machen, dass es einem warm wird ums Herz.
Gute Worte lassen Sprecher und Empfänger aufblühen. Einen Versuch ist es wert. Keine Meckerei, ausschließlich Positives sagen. Nach ein bisschen Eingewöhnungszeit vermissen wir den Quengel-Tick vielleicht gar nicht so sehr. Es ist viel schöner, Anerkennung auszusprechen. Ich höre Lob ja auch viel lieber als Kritik.
Wie fruchtbarer Regen, der wachsen lässt und gute Früchte bringt, so sollen eure Worte sein, sagt Gott. Er weiß, wovon er spricht. Sein Wort lässt hoffen!
Obwohl – wer von uns Menschen schafft das schon? Ich mein, mal ehrlich... Aber nein, ich will nicht gleich wieder meckern. Im Gegenteil! Ich probier´s.
Pastorin Marianne Gorka