Startseite Archiv Tagesthema vom 29. Januar 2018

"Eine besondere Würdigung"

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In Hannover trafen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten des "Wir-Stipendiums" der Hochschule Hannover mit Förderpartner. Unter ihnen war auch zwei Studierende des Studiengangs Religionspädagogik und Sozialpädagogik.

„Das Stipendium ist für mich die bisher größte Anerkennung meiner studentischen Leistung​", erzählt Nele Kramer (22). Sie studiert im fünften Semester Religionspädagogik und Soziale Arbeit an der Hochschule Hannover und ist eine von 100 Studierenden, die in diesem Jahr mit dem "Wir-Stipendium" ausgezeichnet worden sind. In der letzten Woche trafen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Förderpartnern des Stipendiums zu einer Dialog-Veranstaltung in der Hochschule Hannover.

Die Förderung läuft ein Jahr und beträgt 300 Euro pro Monat. Das Stipendium richtet sich nicht nur an Studierende mit guten Noten, sondern insbesondere an jene, die biografische Hürden überwunden haben. Dazu zählen beispielsweise eine Behinderung, ein Migrationshintergrund oder der Bildungsaufstieg aus einem nichtakademischen Elternhaus. Für Nele Kramer ist das Stipendium nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine finanzielle Erleichterung: "Dadurch konnte ich meinen Studienkredit kündigen. Und meine Eltern müssen mir nun monatlich weniger Geld zahlen."

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Dialog-Veranstaltung im Rahmen des "Wir-Stipendiums" der Hochschule Hannover: Hartmut Reimers (Beauftragter der Landeskirche für Diakoninnen und Diakone), die Stipendiatinnen Anja Goral und Nele Kramer, Oberkirchenrat Dietmar Rehse und Hochschulpräsident Prof. Dr. Josef von Helden. Bild: Lam Nguyen/Hochschule Hannover

Mit Anja Goral erhält noch eine zweite Studierende des Religipädagogik-Studiengangs das "Wir-Stipendium". Auch sie ist im fünften Semester und kommt gebürtig aus der Nähe von Bremen. "Seit ich 15 bin, bin ich in der Evangelischen Jugend ehrenamtlich aktiv, z. B. auf Jugendfreizeiten als Betreuerin." Nach einem Bachelorsabschluss in Skandinavistik und Pädagogik entschied sie sich, 2015 in Hannover mit dem Doppelstudiengang Religionspädagogik und Soziale Arbeit zu beginnen und ihr bis dahin ehrenamtliches Engagement zum Beruf zu machen.

"Der Erhalt des Stipendium ist für mich eine große Anerkennung und Wertschätzung und schenkt mir vor allem Zeit, da ich dadurch weniger nebenbei arbeiten muss. So habe ich Zeit mich intensiver mit Studienthemen zu beschäftigen und mich zusätzlich ehrenamtlich auf dem Campus aber auch weiterhin in der Evangelischen Jugend einzubringen." 

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Anja Goral und Nele Kramer. Bild: Landeskirche

Die Hochschule Hannover vergibt das "Wir-Stipendium" seit dem Wintersemester 2011. Es wird je zur Hälfte als "Deutschland Stipendium" vom Bund und von privaten Unternehmen und Förderern finanziert. Zu den Förderern des Stipendiums gehört auch die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. Sie finanziert jedes Jahr die Stipendien von zwei Religionspädagogik-Studierenden.

Diakon Hartmut Reimers, Beauftragter der Landeskirche für den DiakonnInnennachwuchs würdigt besonders den Grundgedanken des Stioendiums: „Die fachlichen und persönlichen Leistungen unserer StipendiatInnen in ihrer Vita und im Studium erfahren durch das "Wir-Stipendium" eine besondere Würdigung, die motiviert.  Das ist eine beispielgebende und gute Basis für den Berufseinstieg und den beruflichen Weg in unsere Landeskirche“. 

Oberkirchenrat Dietmar Rehse, im Landeskirchenamt zuständig für Diakoninnen und Diakone, sieht in dem Stipendium einen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit und nennt noch einen weiteren Aspekt für das finanzielle Engagement der Landeskirche:  "Wir bringen uns im Bereich der Förderer als Landeskirche neben vorwiegend großen wirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen ins Spiel und so auch geisteswissenschaftliche Aspekte ins Gespräch.“

Unabhängig vom Stipendium fühlen sich Anja Goral und Nele Kramer in ihrem Studiengang sehr wohl. "Ich bin sehr froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben"; sagt Anja Goral. Und Nele Kramer blickt schon voraus auf die Endphase des Studiums: "Ich freue mich auf das Berufspraktikum und alles, was danach kommt und wo ich meine Doppelqualifikation als Religions- und Sozialpädagogin einbringen kann“

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen/Themenraum der Landeskirche
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Die Stipendiatinnen und Anja Goral und Nele Kramer (v.l.n.r.) mit Hartmut Reimers, Beauftragter der Landeskirche für Diakoninnen und Diakone. Bild: Landeskirche

Diakonin/Diakon werden

Die Regelausbildung für den Beruf des Diakons/der Diakonin in der Landeskirche Hannovers ist das Studium der Religionspädagogik in Verbindung mit dem Studium der sozialen Arbeit an einer Hochschule einschließlich der entsprechenden Berufspraktika (Doppeldiplomierung bzw. doppelter BA). An der Hochschule Hannover kann dieses Studium an der Fakultät V absolviert werden.

Der Bachelorstudiengang Religionspädagogik und Soziale Arbeit ermöglicht es in Hannover, in acht Semestern einen doppelten Bachelorabschluss zu erlangen. Dieses Studienmodell löste den bisherigen Studiengang "Religionspädagogik und Diakonie" ab, der in Verbindung mit dem Zweitstudium Soziale Arbeit den Erwerb von beiden Abschlüssen in einem Zeitraum von neun Semestern möglich machte. Der so konzipierte Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang verbindet die Perspektiven der beiden Studienfächer Religionspädagogik und Soziale Arbeit. Er qualifiziert damit sowohl für eine Tätigkeit in klassischen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit als auch für die Arbeitsbereiche der Religions- und Gemeindepädagogik sowie der konfessionellen Wohlfahrspflege (Diakonie).

Das Studium vermittelt theoretisches Wissen mit einem ausgepägten Praxisbezug. Zum Erwerb der Berufsanerkennung als staatlich anerkannte/r SozialarbeiterIn und/oder kirchlich anerkannte/r Diakon/in bzw. Gemeindepädagoge/in ist nach dem akademischen Bachelorabschluss ein mindestens zwölfmonatiges integriertes Berufspraktikum (Anerkennungsjahr) erforderlich.

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