"Da muss der Mensch dabei gewesen sein!"
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Die Weltausstellung Reformation in Wittenberg - 7 Torräume, 7 Themen, 2000 Veranstaltungen
Eine Ausstellung, ein Treffpunkt, eine Vernetzung-Börse, ein Ausflugsort, ein Glaubensort, ein einmaliges Erlebnis - noch bis zum 10. September kann man die Weltausstellung in Wittenberg besuchen und sie zu einer ganz persönlichen Erinnerung machen.
Kirchen aus aller Welt, internationale Organisationen, Initiativen und viele Kulturschffende präsentieren in Wittenberg ihre aktuelle Sicht auf die Reformation. Kein kirchliches Event, sondern ein Fest für alle!
Die ganze Stadt wird zur Ausstellungfläche. In sieben Themenbereichen erwartet die Besucher ein umfangreiches Programm auf Bühnen, in Veranstaltungszelten, mit Diskussionen, Workshops, Konzerten und vielem mehr.
An mehr als 80 Orten in Wittenberg finden insgesamt mehr als 2.000 Veranstaltungen statt – immer mittwochs bis montags von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Reformation heißt Zukunft gestalten. Sieben Tore der Freiheit und die damit verbundenen Themenbereiche an den Wallanlagen um die Wittenberger Altstadt öffnen den Blick für die Zukunft.
Wer auf der Schiene nach Lutherstadt Wittenberg fährt, fällt quasi aus dem Zug in die Weltausstellung Reformation: „Welcome“ heißt der erste Torraum, der die ankommenden Besucherinnen und Besucher im Bereich des Hauptbahnhofs begrüßt.
Die Hauptattraktion im Torraum Welcome, dem ersten von insgesamt sieben Torräumen, ist der als riesiges Buch gestaltete Aussichtsturm. Entworfen von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar wurde er eigens für die Weltausstellung Reformation gebaut. Treppen führen 27 Meter hoch auf die Aussichtsplattform, die einen außergewöhnlichen Blick über die Stadt bietet. Willkommen in Lutherstadt Wittenberg! Willkommen zur Weltausstellung Reformation!
Torraum 2: Der Bunkerberg, ein grün überwucherter Hügel zwischen Lutherhaus und Luthereiche. In dieser Stadtoase ist Spiritualität unmittelbar erlebbar: Spiritualität als eine Erfahrung mit Gott, die auch eine eigene, innere und individuelle Erkenntnis und ein gemeinschaftliches Erlebnis ist. Die Installation besteht aus Stegen, die nahezu freischwebend, nur auf Stützen befestigt, durch die Luft führen. Die Wege aus Metall fügen sich in die Landschaft ein, verbinden sich mit dem Bunkerberg und ragen an einzelnen Stellen darüber hinaus. Einige Abschnitte der Wege öffnen den Blick durch Gitterroste auf die tiefer liegende Vegetation.
Der dritte Torraum ist der Jugend gewidmet. Ein Ort, wo junge Menschen auf Gleichaltrige treffen und sich über Gott und die Welt austauschen, über ihre Vorstellungen vom gelingenden Leben und von der Welt, in der sie leben möchten. Der Torraum ist ein Angebot von jungen Menschen für junge Menschen sowie für alle anderen Besucherinnen und Besucher Wittenbergs.
Der Torraum Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung rund um den Schwanenteich in Wittenberg bietet Raum, Fragen zu stellen, Impulse zum Weiterdenken aufzunehmen und im Café #Friedenswege im Gespräch nach Antworten zu suchen.
Verändern wir die Welt – oder verändert die Welt uns? Diese Frage stellt sich auf der Weltausstellung Reformation und insbesondere im Transformationspavillon. Im Pavillon begeben sich Besucherinnen und Besucher auf Wege der Transformation.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Deutscher Naturschutzring, Klima-Allianz Deutschland und der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Institut für interdisziplinäre Forschung e. V. thematisieren die Mitgliedsverbände sowie Kirchen die drängenden Fragen der Gegenwart und innovative Lösungen: Klimawandel und Klimaschutz, Energiewende, nachhaltiger Konsum, Ernährung, Mobilität, Natur- und Tierschutz.
Von Europa aus sind reformatorische Überzeugungen in alle Himmelsrichtungen getragen worden. In Amerika, Afrika, Australien und Asien wurden sie aufgenommen, traten in den Dialog mit den dortigen Realitäten und wurden verändert. Jetzt kommt die Reformation zurück zu uns: In der Weltausstellung Reformation treffen wir Christinnen und Christen von nah und fern, die davon berichten, wie Martin Luthers Idee von der sich stets reformierenden Kirche in ihren Gemeinden Wirklichkeit geworden ist.
Vor allem wollen wir erleben, was Kirchen dazu beitragen können, dass das Christentum heute Teil der Lösung von modernen Problemen und Herausforderungen ist.
Mit Gästen aus der ganzen Welt und Neubürgerinnen und -bürgern aus Deutschland wollen wir darüber sprechen, was uns alle bewegt. Wir wollen erkunden, wie die Strukturen der Globalisierung so reformiert werden können, dass gutes Leben für alle Menschen möglich wird. Wir wollen uns nicht damit zufriedengeben, dass bisher von der wirtschaftlichen Globalisierung vor allem diejenigen profitieren, die über Geld verfügen, gebildet sind und in demokratischen Systemen leben. Damit die Welt friedlicher wird, braucht die Globalisierung mehr Gerechtigkeit.
Ökumene und Religion als Tor der Freiheit – das heißt, die Balance zwischen Einheit und Vielfalt zu halten. In dieser Balance kann die Erinnerung an die Reformation heute in ökumenischer Weite und gegenseitigem Respekt Gestalt gewinnen. Es gibt noch mannigfache Aufgaben, die in Zuversicht zu lösen sind, weil unter anderem Lutheraner und Katholiken auf einem unumkehrbaren Weg vom Konflikt hin zur Gemeinschaft sind. Besucherinnen und Besucher entdecken in diesem Torraum die Gemeinsamkeiten zwischen den christlichen Kirchen, sie begegnen Christen verschiedener Länder und Konfessionen, sie nehmen das ökumenische Projekt „Luthergarten“ wahr, sie lassen sich im täglichen Mittagsgebet auf die Einheit der Christen ein und setzen sich mit dem Verbindenden aller Konfessionen auseinander.
30 Meter hoch ragt es in den Himmel: das Riesenrad im Torraum Ökumene und Religion. Im Riesenrad ist es wie im Leben: Es gibt schöne, luftige Momente, in der die ErdenDinge und Alltagssorgen etwas kleiner erscheinen. Manchmal geht es allerdings auch abwärts. Seelsorge hilft auf dieser Reise durchs Leben. „Seelsorge zwischen Himmel und Erde“ nennen wir darum unser Angebot. Die Seelsorge präsentiert sich mit dem Riesenrad sehr leicht und spielerisch. Die Gondeln sind trotzdem ein geschützter Raum, in dem Geheimnisse anvertraut werden können. Wer möchte, kann auf der Fahrt mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger sprechen. Andere wollen sich vielleicht lieber von der Musik in den Gondeln begleiten lassen. Man muss aber nicht unbedingt reden oder feiern, sondern kann einfach entschleunigen und ganz langsam Wittenberg von oben genießen.
Der Torraum Kultur lädt zum Verweilen und Entdecken ein. Zwei besondere Highlights sind mit dem täglichen Kulturprogramm verbunden: Auf der einen Seite präsentiert sich in alten Gefängnismauern zeitgenössische Kunst in der Ausstellung „Luther und die Avantgarde“.
Auf der anderen Seite findet sich die große Open-Air-Bühne des #Reformationssommers vor den altehrwürdigen Mauern der Schlosskirche. Mit „Reflecting Culture“ ist die Installation von Studierenden der Hochschule für Technik Stuttgart überschrieben, die an einem der Eingänge des Torraums zum Nachdenken einlädt. Die Doppeldeutigkeit des Titels – reflektierende Kultur bzw. Kultur reflektieren – findet sich auch optisch in den hochglänzenden Stelen wieder.
r2017.org & Redaktion