Machst du noch Urlaub oder „fairreist“ du schon?
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Karikatur von "Brot für die Welt" zu den Sommerferien
Laut der internationalen Welttourismusorganisation (UNWTO) reisen jährlich 1,2 Mrd. Menschen um die Welt. Und es werden kontinuierlich mehr: Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 1,8 Milliar- den Touristen international verreisen. Das ist problematisch, denn schon jetzt ist die Situation an vielen paradiesischen Orten der Welt nicht mehr ganz so paradiesisch. Die Massen an Touristen verbrauchen viele Ressourcen, wie Wasser und Energie.
Besonders der Flugverkehr trägt zu hohen CO2- Emissionen bei, die den Klimawandel beschleunigen. Darüber hinaus produziert die Tourismusbranche viel Müll, vor allem Plastik in Form von Flaschen, Tüten, Trinkbechern und Verpackungen. Es ist der Tourismus selbst, der zu einer Entwertung der Traumreiseziele führt: Denn wer möchte schon im Meer schwimmen, wenn dort Plastikmüll schwimmt? Die Natur, das Klima und die Bevölkerung in den Reiseländern zahlen als erste den Preis für den Massentourismus.
Zwar ist die Tourismusbranche für viele Länder ein wichtiger Beitrag für die Wirtschaft eines Landes, aber es ist wichtig darauf zu achten, wie der Tourismus zur Wirtschaft eines Landes beiträgt. Wenn zum Beispiel eine Bauernfamilie von ihrem Land vertrieben wird, weil dort ein großes Hotel gebaut wird, dann ist das für das Bruttosozialprodukt zwar „gut“, aber nur auf dem Papier. Denn wenn die Mitglieder der vertriebenen Bauernfamilie, dann in genau diesem Hotel als schlecht bezahlte Arbeitskräfte mit zu langen Arbeitszeiten arbeiten müssen, ist das keine gute Entwicklung für die lokale Bevölkerung.
In erster Linie sind es nicht die bereisten Länder, die am Tourismus in ihrem Land verdienen, sondern die Reiseveranstalter, Hotelketten, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtreedereien. Mehr als die Hälfte des Geldes, dass im Tourismus umgesetzt wird, fließt zurück in die Herkunftsländer der Touristen. Dies geschieht zum Beispiel über Nahrungsmittelimporte, denn viele Menschen möchten auch in Urlaub in Übersee nicht auf traditionelle deutsche Küche und deutsches Bier verzichten. Dies und viele andere Dinge tragen dazu bei, dass Tourismus an vielen Stellen schadet, anstatt zu nutzen. Natur, Klima und die Menschen vor Ort leiden unter den Massen an Touristen.
Was also tun? Gar nicht mehr verreisen? Nein! Vielmehr geht es um die Frage, wie der Tourismus gestaltet werden kann, damit er nicht schadet, sondern nutzt. „Fairreisen“ ist die Antwort. Fairer Tourismus bedeutet, dass wir als Touristen auf die ökologische Verträglichkeit unserer Urlaubsreisen achten und auch darauf, der lokalen Bevölkerung im Zielland aufgeschlossen, respektvoll zu begegnen. Ein fairer Tourismus dient den Reisenden und den Menschen im bereisten Land gleichermaßen. Dazu kann jede und jeder von uns im Urlaub etwas beitragen. Zum Beispiel indem man Hotels wählt, deren Wasserverbrauch an die Klimabedingungen vor Ort angepasst ist. Hotelkomplexe mit großen Rasenflächen, die permanent bewässert werden müssen erhöhen den Wasserverbrauch enorm. Auch das mehrmalige Verwenden von Handtüchern und Bettwäsche sowie der Verzicht auf die Klimaanlage im Hotelzimmer helfen Wasser und Energie zu sparen.
Brot für die Welt