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Flüchtlings-Bufdis, Netzwerke, Drogenprobleme junger Flüchtlinge - in einem Hörfunk-Magazin beleuchtet der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen das Flüchtlingsthema von ganz verschiedenen Seiten, zeigt Probleme, aber auch, wie Integration gelingen kann.
Nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gibt es eine Christenpflicht zur Einmischung, wenn populistische Vorurteile geschürt werden. "Luther würde heute dazu aufrufen, den demokratischen Rechtsstaat zu verteidigen und für ihn einzutreten", sagte er als Gastprediger in der evangelischen Kirchengemeinde Holle-Heersum bei Hildesheim. "Eine Diktatur kommt gut ohne aktive Bürger aus. Eine Demokratie geht ohne aktive Bürgerinnen und Bürger zugrunde."
Zwischen den Geboten der Bibel und den Werten des Grundgesetzes gebe es keine großen Unterschiede, sagte Weil. Das biblische Gebot der Nächstenliebe und der erste Artikel des Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar" wiesen in die selbe Richtung. Dies werde gerade in der Flüchtlingsdebatte deutlich: "Das sind nicht in erster Linie Zahlen oder Probleme, die zu uns kommen, sondern es sind erst einmal Menschen."
In den vergangenen Jahren hätten gerade die Kirchengemeinden ein vorbildliches Engagement für die Geflüchteten gezeigt, sagte der Ministerpräsident. Dieses Engagement werde auch weiterhin gebraucht. Staat und Kirche könnten auf vielen Gebieten zusammenarbeiten: "Wir wissen, was wir aneinander haben und dass wir uns gegenseitig brauchen."