Weihnachten auf hoher See
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Deutsche Seemannsmission überrascht Seeleute mit Geschenkeaktion
Die Deutsche Seemannsmission steckt mitten in in ihrer vorweihnachtliche Geschenkeaktion für Seeleute aus aller Welt gestartet. Bis zum Fest sollen an den Küsten von Nord- und Ostsee und auch weltweit rund 60.000 Weihnachtstüten verteilt werden, um Schiffsbesatzungen fern der Heimat eine Freude zu machen. „Ohne Seeleute und ihre harte Arbeit an Bord wäre Weihnachten undenkbar“, sagte die Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission in Bremen, Pastorin Heike Proske, dem epd. "Sie transportieren mehr als 90 Prozent aller Waren, also auch mehr als 90 Prozent aller Weihnachtsgeschenke."
Darum sei es gut, gerade zu Weihnachten besonders an die Seeleute zu denken, die zum Fest nicht bei ihren Familien sein könnten, betonte Proske. "Sie sind sieben Tage die Woche durch Wind und Wetter und durch Zeitzonen und Krisengebiete unterwegs, damit wir Geschenke kaufen können."
Seeleute auf internationaler Fahrt haben Proske zufolge keine Möglichkeit, Geschenke von ihren Familien und Freunden zu erhalten. "Mit Päckchen schicken ist es schwierig, weil sie oft nicht wissen, wann sie wo sein werden." Daher sei es guter Brauch der Seemannsmission, in den Wochen vor dem Fest Geschenke an Bord zu bringen. "Die Aktion zeigt ihnen auch: Fern der Heimat denken Menschen an uns", ergänzte die Bremer Seemannspastorin Jutta Bartling.
In Bremen wurde die Kampagne stilecht mit einem Nikolaus eröffnet, der mit Mitra und Bischofsstab aufgetreten ist. Im Hafen von Stade-Bützfleth will in den kommenden Tagen ein englischer Santa Claus an Bord gehen. "Wir wollen damit einfach mal den Alltag auf den Schiffen unterbrechen", betonte die Stader Seemannsdiakonin Kerstin Schefe.
In den Weihnachtstüten stecken neben Süßigkeiten praktische Dinge wie warme Mützen, Kalender, Stirnlampen und manchmal auch eine Telefonkarte für das Weihnachtsgespräch mit der Familie. "Mit der Karte wollen wir eine Brücke zwischen Land und See schlagen", sagte Cuxhavens Seemannsdiakon Martin Struwe. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass die Idee unter dem Motto "Weihnachten am Ohr" funktioniere. Immer wieder sei er in der Vergangenheit von zahlreichen Seeleuten darauf angesprochen worden, die sich für das Telefonat mit Frau und Kindern bedankt hätten.
Dieter Sell (epd)