Startseite Archiv Tagesthema vom 16. Oktober 2016

Welternährungstag

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In Deutschland landen pro Kopf und Jahr 82 Kilogramm Essen im Müll

Heute, am 16. Oktober, ist Welternährungstag (auch Welthungertag). An diesem Tag wird an die Gründung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the Unided Nations, FAO) am 16. Oktober 1945 erinnert. Kernaufgabe der FAO ist es, für die weltweite Ernährungssicherung für alle Menschen zu sorgen.

Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder, an Hunger. Das entspricht sechs Todesfällen durch Hunger pro Minute. Auch Frauen und Mädchen sind besonders betroffen, sie machen 70 Prozent der Hungernden weltweit aus. 50 Prozent der Hungernden gehören Kleinbauernfamilien an, acht Prozent sind Fischer und Hirten, 22 Prozent Landarbeiterinnen und Landarbeiter oder Landlose und 20 Prozent städtische Arme. Bis 2050 wird die Zahl der Armen in den Städten zunehmen, es werden jedoch immer noch mehr als 50 Prozent der Armen in ländlichen Gebieten leben.

Aus Anlass des Welternährungstags ruft Brot für die Welt dazu auf, Lebensmittel wertzuschätzen. „In einem Brot stecken wertvolle Zutaten und viel Arbeit, von der Aussaat des Getreides, über die Ernte bis hin zum gebackenen Brot“, erzählt Uwe Becker, Beauftragter der Landeskirche für Brot für die Welt. „In Deutschland landet jedes fünfte Brot im Müll, obwohl es noch verzehrt werden könnte. Das ist eine gigantische Verschwendung.“, kritisiert Uwe Becker.  

Brot für die Welt weist darauf hin, dass in Deutschland pro Kopf und Jahr 82 Kilogramm Essen im Müll landen. „Ein achtsamerer Umgang mit Lebensmitteln hilft uns, Ressourcen zu schonen“, so Becker, „Ressourcen die notwendig sind, um langfristig Hunger- und Mangelernährung zu überwinden.“

Vergeudet werden Lebensmittel nicht nur bei uns in den „reichen“ Ländern. Auch in den Ländern des Globalen Südens (den sogenannten Entwicklungs-und Schwellenländern) führen unzureichende Lagermöglichkeiten, Pilzbefall oder Ungeziefer dazu, dass Lebensmittel auf dem Müll landen.

Brot für die Welt unterstützt deshalb Kleinbauernfamilien dabei, Methoden zu entwickeln, um ihre Ernten besser zu lagern. „Die Reduzierung von Verlusten durch falsche Lagerung ist ein wichtiger Aspekt in der Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung“, so Uwe Becker.

Ernährungssicherung und Hungerbekämpfung sind Schwerpunkte der Arbeit von Brot für die Welt. Wir unterstützen Bauernfamilien dabei, mit umweltfreundlichen und standortgerechten Methoden langfristig hohe Erträge zu erzielen. Darüber hinaus ermutigen und fördern wir sie darin, sich für Landreformen stark zu machen. Wir setzen uns für gerechte Handelsbedingungen und gegen Spekulationen mit Lebensmitteln ein. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit klären wir über den Zusammenhang zwischen unserem Konsumverhalten und dem weltweiten Hunger auf. In der Landeskirche Hannovers wird Brot für die Welt durch das Referat Brot für die Welt mit Sitz im Diakonischen Werk Evangelischer Kirchen in Niedersachsen vertreten.

Frauke Jacobs, Brot für die Welt

150 Länder beteiligt

Im  Jahr 1979 wurde der Welternährungstag erstmals als UN-Gedenktag gefeiert, seitdem findet er jährlich statt. Mehr als 150 Länder beteiligen sich mit Events und Konferenzen zu den Themen Hunger und Ernährungssicherung am Welternährungstag. Damit ist er einer der meist gefeierten Tage des UN-Kalenders.

Mit dem Tag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass weltweit über eine Milliarde Menschen an Hunger leiden, noch weitaus mehr müssen auf eine angemessene und ausreichende Nahrung verzichten und das, obwohl eigentlich genügend Nahrung für alle Menschen produziert wird.

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