Pilotprojekt E-Mobilität
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„Die Landeskirche bekennt sich zu den Klimazielen der Bundesregierung“, betonte der Umweltbeauftragte Reinhard Benhöfer bei der Einbringung des Berichts zur Umsetzung des Klimaschutzkonzepts, das die Landessynode auf der letzten Tagung beschlossen hatte. Er verwies auf landeskirchliche Projekte wie den Grünen Hahn. Um die Ziele zu erreichen, müssten allerdings zusätzliche Anstrengungen unternommen werden.
Das Betreiben von eigenen Energieunternehmen im Rahmen von Betrieben gewerblicher Art sei nicht vorgesehen. Die Beteiligung an Wirtschaftsunternehmen zur Energiegewinnung sei demgegenüber im Einzelfall zu beurteilen, grundsätzlich jedoch eher zurückhaltend zu betrachten.
Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen gebe es Chancen für ein Pilotprojekt zur E-Mobilität: So könnten zunächst etwa zehn kirchliche Einrichtungen dafür gewonnen werden, mindestens ein Elektro-Auto anzuschaffen. Projektteilnehmer, die dafür Eigenstrom einsetzen und zu dem Zweck beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage oder ein Blockheizkraftwerk bauen wollen, sollten besonders gefördert werden.
Eine weitere Idee sei der Bau von Fahrradbügeln, Überdachungen und Fahrradgaragen zur Förderung der Fahrradmobilität. Eine Kirchengemeinde, die etwa 5.000 Euro in den Bau einer Fahrradabstellanlage investiere, könnte mit 2.500 € Bundeszuschuss und weiteren 1.000 € von Seiten der Landeskirche rechnen, ergab eine beispielhafte Kalkulation.
Schließlich könnte die Anschaffung von CO2-armen Dienstfahrzeugen dem Klimaschutzkonzept entsprechen. „Um Emissionen zu verringern, könnten in einem Pilotprojekt zunächst einigen Kirchengemeinden, Einrichtungen oder Mitarbeitenden durch die Landeskirche ein kraftstoffsparendes Kleinfahrzeug per Full-Leasing zur Verfügung gestellt werden.“
Bild: Jens Schulze
Die vom Bundestag eingesetzte Endlagerkommission wird aus Sicht des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister die gesellschaftliche Spaltung bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager nicht auflösen können. Es gebe nicht erfüllte Erwartungen auf vielen Seiten, sagte Meister in seinem turnusgemäßen Bischofsbericht am Donnerstag vor dem Kirchenparlament in Hannover. Dazu zählten auch die Erwartungen der Menschen in der Region des niedersächsischen Salzstocks in Gorleben.
Meister vertritt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in dem Gremium. Die im März 2014 eingesetzte Kommission will Ende Juni ihren Abschlussbericht vorlegen. Sie soll Kriterien für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle entwickeln. Mit Wortprotokollen aller Sitzungen habe die Kommission außerordentlich transparent gearbeitet, unterstrich Meister. Dennoch sei es nicht gelungen, Vertrauen zu schaffen.
Meister rechtfertigte, dass die Kommission Gorleben nicht von vornherein aus der Suche ausgeschlossen habe, wie es einer ihrer Vorsitzenden gefordert hatte. Dies sei der Kompromiss gewesen, unter dem die Kommission überhaupt erst zustande gekommen sei. "Meine Hoffnung bleibt, dass aus wissenschaftlichen Gründen in einem vergleichenden Verfahren, wie es vorgeschrieben ist, Gorleben zu einem späteren Zeitpunkt herausfallen wird."
Die Suche nach einer Deponie für hochradioaktiven Müll lasse sich nicht über übliche Alltagspolitik abwickeln, mahnte der Bischof. "Ein glaubwürdiges Endlagerkonzept muss Startschuss für ein Jahrhunderte dauerndes Projekt sein." Die Debatte um ein Endlager sei neben Fragen der Friedensethik der vermutlich schärfste gesellschaftliche Konflikt. Der Bischof, der Vorsitzender einer Arbeitsgruppe zur Öffentlichkeitsbeteiligung in der Kommission ist, warb deshalb für eine anhaltende und breite öffentliche Beteiligung bei der Endlagersuche.
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