Ostern ist das Wunder der Wandlung.
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Neuanfänge sind etwas Wunderbares.
Wenn sich nach langer Krankheit Heilung ankündigt,
endlich wieder Leben in den Körper und den Geist strömt,
wenn die Arbeit, die Schule, das Projekt wieder Freude macht.
Wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt und schon die Vorfreude drauf einen kribbelig werden lässt.
Schnell vergessen wir, was vor diesem Anfang lag. Wenn jemand sagt, „ich fange noch einmal neu an“, liegen oft durchwachte Nächte, Sorgen, Ängste hinter ihm.
Wenn jemand einen Schritt wagt, eine Entscheidung trifft, so sind die Spuren voller Tränen und Schmerz.
So ging es auch den Freundinnen und Freunden von Jesus. Wie erschüttert waren sie, als Jesus gefangen genommen und ans Kreuz genagelt wurde. Sie verloren nicht nur einen Freund, sie verloren mit seinem Tod auch all ihre Hoffnungen, Visionen und Lebensinhalt.
Viele kennen diese Gefühle nur zu gut:
Wenn etwas zerbricht und ich hilflos vor den Scherben stehe.
Wenn nichts mehr hilft und ich keinen Ausweg sehe.
Wenn mein Lebenstraum, meine Vision zerplatzt.
Wenn der wichtigste Mensch in meinem Leben nicht mehr da ist.
Wenn ich keine Zukunft sehe, sondern nur noch Dunkel um mich herum spüre.
Die Sonne geht wohl auf, an jedem neuen Tag,
aber sie wärmt nur diejenigen, denen es gut geht.
Maria und Maria von Magdala machen das, was viele Menschen in so einer Situation versuchen: Sie halten am Alltäglichen fest.
So groß die Ohnmacht und Verzweiflung ist, sie suchen Zuflucht in der Routine.
Sie machen sich auf den Weg, Jesus zu salben. Doch als sie sehen, dass der Stein bereits weggerollt ist, sind sie nicht erleichtert, sondern noch mehr verunsichert.
Sie betreten den dunklen Raum – er ist leer. Langsam nur tasten sie sich heraus. Staunen erfüllt ihre Herzen. Vorsichtige Freude. Was geschieht, vermögen sie selbst kaum in Worte zu fassen: Gott hat sich stärker erwiesen als der Tod.
Er hat die Nacht durchbrochen – den Raum der Dunkelheit, des Leides und der Verzweiflung mit Licht erhellt.
Die Frauen geraten nicht sofort in unbändige Freude.
Die Angst, Sorge und Enttäuschung ist nicht einfach abzuschütteln.
Die Wundmale Jesu bilden auch später noch Narben.
Es wird nie wieder so sein, wie es war.
Ein Neuanfang – die Auferstehung Jesu – heißt eben nicht:
Wir ziehen wieder durch die Lande, predigen von Gott, heilen und Jesus wird irgendwann die Herrschaft auf dem Thron anstreben.
Nur langsam wird den Menschen, die Jesus nahe stehen, dies bewusst.
Gott hat mit Jesu Auferstehung die Dunkelheit durchbrochen.
Er hat ihnen gezeigt, dass der Tod, die Angst und die Hoffnungslosigkeit nicht das letzte Wort haben. Jesus wird wieder bei ihnen sein – doch ganz anders, als früher.
Bild: Jens Schulze
Jesus verlässt seine Freunde und bleibt ihnen doch erhalten.
Jesus überwindet den Tod und doch müssen wir alle sterben.
Auferstehung ist nicht die Auslöschung allen Leidens.
Es ist mehr ein Versprechen: Sterben heißt Leben.
Auferstehung heißt, den Wandel zum Leben zulassen.
Mit Gott an unserer Seite können wir Jesus nachfolgen.
Gottes Geist ist stärker als Tod und Zerstörung: Er selbst ist das Licht, das alle menschliche Dunkelheit erhellt. Damals wie heute.
Jesus ist auferstanden.
Halleluja!
Birgit Birth. Bild: privat