Kreuz und quer auf Suche
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„Wo bist Du!“ – Das Motto des diesjährigen ökumenischen Kreuzwegs der Jugend ist mit einem Ausrufezeichen versehen, scheint mehr Aufforderung als Frage zu sein. Jedoch wirft der Kreuzweg selbst viele Fragen auf. Und lädt alle dazu ein, nach Antworten für sich zu suchen.
Mehrere Jugendgruppen haben sich für die Gestaltung des Kreuzwegs mit Fotos von der Via Dolorosa in Jerusalem auseinander gesetzt. Sie suchten Verbindungen zwischen dem Leiden Jesu und den heutigen Konflikten in Jerusalem, zwischen der Passion Christi und ihrem eigenen Leben. Parallelen über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg wollen sie in den Kreuzwegstationen sichtbar, hörbar und erlebbar machen.
Erstmals entstand der Kreuzweg der Jugend in diesem Jahr in der Michaelis- statt in der Andreaskirche: „Hier ist es noch schöner“, sagte Pastor Peter Noß-Kolbe, stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt, bei der Eröffnung: „Und nicht so kalt.“
Diakon Dietrich Waltermate erläutert den Jugendlichen die Stationen. Bild: Wiebke Barth
Ebenfalls neu ist die Beteiligung der Neuapostolischen Kirchengemeinde. Deren Jugendgruppe hatte den Jugendkreuzweg im vergangenen Jahr besucht, und die Jugendlichen waren so begeistert, dass sie gern selbst einmal dabei sein wollten. Die Anfrage war ganz im Sinne des Teams des Kirchenkreisjugenddienstes. Das hatte sich sowieso mal frischen Wind durch mehr und andere Jugendgruppen bei der Vorbereitung gewünscht.
Ein Wunsch, der in Erfüllung ging: Neben der Neuapostolischen Kirchengemeinde war auch der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) erstmals dabei, außerdem machten die Elisabethgemeinde und die Marienschule von katholischer Seite mit, sowie die evangelische Katharina-von-Bora-Kirchengemeinde aus Itzum, der Mitarbeitendenkreis aus Harsum und die Mitarbeitenden des Kirchenkreisjugenddienstes.
Das Kreuz ist nur sichtbar, wenn das Licht leuchtet. Bild: Wiebke Barth
Vielleicht, überlegte Pastor Noß-Kolbe, könnte sich das ökumenische Angebot einmal noch weiter öffnen: „Ein interreligiöser Jugendweg – ich weiß im Moment noch nicht, wie das gehen soll, es kann ja dann kein Kreuzweg mehr sein. Aber wieso sollte nicht bald eine interreligiöse Begegnung von Jugendlichen gerade hier in Hildesheim möglich sein.“
Entstanden sind acht Stationen, die Besucher und Besucherinnen bei ihrem Weg kreuz und quer durch die Michaeliskirche erleben können. Den Anfang macht zum Prolog ein Tunnel, in dem Stimmen zu hören sind; es geht um Verurteilung und Wertschätzung. Auch das Labyrinth an Station sechs schickt Betrachter und Betrachterinnen auf einen Weg, auf dem Entscheidungen gefordert werden. Andere Stationen spielen mit Licht, stellen Szenen mit Playmobilfiguren nach oder bieten ein Glücksrad an. Schauen und Nachdenken werden ergänzt durch Mitmachen und Erleben.
Wiebke BarthJugendliche spenden einander den Segen. Bild: Wiebke Barth
In einem Koffer sind Szenen mit Playmobilfiguren nachgestellt. Bild: Wiebke Barth