Startseite Archiv Tagesthema vom 18. Dezember 2015

Kartoffelsalat und Falafel zum Fest

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„Ich freu mich“ – sagt sie und lächelt. Wir reden über das Weihnachtsfest und darüber, wie es sein wird in diesem Jahr. Am Heiligabend gehen wir in die Kirche, das ist klar. Die Lieder sind vertraut und wecken Erinnerungen, genauso wie der Weihnachtsbaum und die vielen Kerzen.

Und am nächsten Tag sind wir eingeladen. Ihre Kinder wird sie sehen und die Enkelkinder, und wir werden zusammen essen und erzählen. Ich freu mich, hör ich sie sagen: Das wird schön.

 „Ich freu mich“ – sagt er und lächelt. In diesem Jahr haben wir in der arabisch deutschen evangelischen Gemeinde wieder viele Gäste aus aller Welt – aus so vielen Nationen und Kulturen, und sie alle sollen sich wohl fühlen bei uns. Darum wird es neben dem Kartoffelsalat und den Würstchen auch Kichererbsen geben und Lamm, Falafel und Humus. Ich freu mich drauf, höre ich ihn sagen: Das wird schön – الكل سيوف يكون جميل

In diesen Tagen vor dem Fest wird viel vorbereitet und geplant – in den Familien, in Gemeinden, in Altenheimen und Krankenhäusern, in Flüchtlingsunterkünften und Kirchen. Es soll gelingen, was wir uns vorgenommen haben. Es soll schön werden.

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: freuet euch!“ Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe. (Aus Philipper 4,4-7)

Paulus möchte die Freude wecken. Sie lässt sich wecken, wenn wir das Gute, das wir erlebt haben, in Erinnerung rufen, oder wenn wir Zukünftiges in den Blick nehmen.

In seinem Brief an die Gemeinde in Philippi will Paulus Mut machen. Er selbst befindet sich im Gefängnis und wartet auf sein Urteil. Vieles, was er aus dem Leben der jungen Gemeinde hört, erfüllt ihn mit Sorge und beunruhigt ihn. Es gibt Streit und viele offene Fragen. Eigentlich gibt es für ihn wenig Anlass zur Freude.

Gerade deshalb erinnert er die Brüder und Schwestern. Ihr habt Grund zur Freude! Der Herr ist nahe!

In dunklen Tagen ist es wichtig, sich gegenseitig zu stärken. Die Sorgen, die uns umtreiben, die Angst, die uns ergreift, die Not, die wir erleben: Dies alles ist real, aber eben auch nur ein Teil der Wirklichkeit.

Sein Kommen erwarten wir – seine Ankunft in der Welt erinnern und feiern wir an Weihnachten. Im Lichte dieser Erwartung wird es schon jetzt heller, und unser Leben gewinnt Orientierung und Perspektive.

In vielen Gemeinden werden in diesem Jahr einheimische und neu angekommene Menschen miteinander feiern. Neben vertrauten Formen wird manches Neue ausprobiert werden. Internationale Weihnachtslieder und eben „Kartoffelsalat und Falafel“.

Unser Blick weitet sich – hin zu den Menschen, die uns brauchen und die mit uns feiern wollen. Freude weiterschenken – darum geht es.

Eure Güte lasst kund sein allen Menschen. Der Herr ist nahe!
Und:
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

Unsere Freude und unsere Sorgen bringen wir vor Gott, dessen Ankunft in der Welt wir feiern. Für all das, was uns umtreibt und manchmal nicht mehr schlafen lässt, gibt es einen Ort, an dem es aufgehoben ist. Daran sich zu erinnern, tröstet und hilft.

Der Freude Raum geben inmitten all dessen, was uns bedrängt, was uns einengt und den Atem nehmen will, darum soll es in diesen Tagen gehen.

Ich freu mich, höre ich sie sagen. Gott kommt zur Welt. Wir feiern Weihnachten. Das wird schön.
الكل سيوف يكون جميل

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. 

Rainer Kiefer

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: freuet euch!“ Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe. 

(Aus Philipper 4,4-7)
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Bild: Jens Schulze

Der Autor

Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer leitet das Referat für Mission und Ökumene, Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik im Landeskirchenamt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.