Startseite Archiv Tagesthema vom 23. September 2015

Welt-bewegende Ideen

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Redaktion: Wie ist es zu der Idee des Formates gekommen?

Katja Jacob: Am Anfang stand Rio Reiser mit seinem Song „Wenn ich König von Deutschland wär“. Ich dachte mir, dass jeder Mensch vermutlich ganz andere Phantasien hat, was er umsetzen würde, wenn er könnte und alle Macht der Welt hätte.

Nach Rücksprache mit unserem Chefredakteur haben wir uns dann für eine christliche Variante entschieden – das war unmittelbar vor dem 50. Jahrestag von Martin Luther King's berühmter Rede mit der Schlagzeile „I have a dream“. Leider hat es dann doch noch etwas gedauert, bis ein Sendeplatz für das Format gefunden war, so dass wir nicht mehr direkt auf das Jubiläum Bezug nehmen konnten.

Redaktion: Warum heißt es I have a Dream? Und welche Rolle spielt Martin Luther King dabei?

Jacob: Es heißt „I have a dream“, weil die Menschen ihre Träume erzählen – ganz egal, ob sie privater, beruflicher oder gesellschaftlicher Natur sind, und natürlich auch unabhängig von ihrer Realisierbarkeit. Martin Luther King bietet gewissermaßen den Rahmen – am Anfang und am Ende eines Spots, manchmal auch zwischen zwei verschiedenen Träumen, ist seine Stimme währendi der berühmten Rede zu hören. Wobei seine im wahrsten Sinne des Wortes welt-bewegenden Ideen die Träumenden aus Niedersachsen nicht einschüchtern und lenken sollen. Träume können sehr unterschiedlich sein. Wir wollen das auch nicht bewerten.

Redaktion: Was macht das Format beliebt beim Sender und bei den Hörern?

Jacob: Der Sender freut sich natürlich immer, wenn die HörerInnen selbst zu Wort kommen – und das möglichst aus verschiedenen Regionen Niedersachsens. Der Dream ist ein kurzes Format – er ist in der Regel 100 Sekunden lang, und nie länger als zwei Minuten – auch das passt in das Sendeschema. Er ist also gewissermaßen ein Denkanstoß für zwischendurch, leicht verdaulich, manchmal erheiternd, anregend, manchmal aber auch tiefer gehend, ohne ein Besinnungsaufsatz zu sein. Und die HörerInnen bzw. die Befragten freuen sich, dass sie Ihre Träume loswerden können. Bislang ist es erst einmal passiert, dass jemand keine Idee für einen Traum hatte.

Redaktion: Welcher Beitrag ist dein Favorit und warum?

Jacob: Es fällt mir schwer, mich für einen Traum zu entscheiden. Spontan fällt mir eine Sekretärin ein, die mit dem LKW über die Route 66 fahren will. Ich kenne sie schon länger, habe aber erst durch den „Dream“ erfahren, dass die kleine, zurückhaltend wirkende Frau Führerscheinklasse 2 hat. Da war ich schwer beeindruckt. Grundsätzlich bevorzuge ich persönliche Träume, die ehrlich rüberkommen und nicht von dem Willen beseelt sind, den Chef zu beeindrucken oder zu zeigen, was für ein guter Mensch man ist.

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„I have a dream“ („Ich habe einen Traum“). Äußerst bedacht gewählte Worte des Martin Luther King, die die Welt veränderten. Bild: Archiv Evangelische Zeitung

I have a Dream

Die Serie „I have a Dream“ wird produziert vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) und läuft seit dem 16. November 2014, sonnstags um 9.40 Uhr bei Antenne Niedersachsen.

Die Moderation des 1.30-Formates führt Redakteurin Katja Jacob - das Sprechen des Intros und Outros. Die Aussagen der „Träumenden“ sollen dabei für sich stehen.