Startseite Archiv Tagesthema vom 20. September 2015

Schöpfungstag

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Die Kirchen in Niedersachsen zeichnen in diesem Jahr erstmals 21 Gemeinden mit Umweltpreisen aus. Darunter sind sieben erste Preise, wie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN) in Hannover mitteilte. Anlässlich des „Ökumenischen Schöpfungstags“ am 20. September hatten die 14 Mitgliedskirchen in einer gemeinsamen Aktion erstmals Umweltwettbewerbe in ihren eigenen Reihen gestartet. Die ersten Preise werden mit jeweils 1.000 Euro belohnt.

Zu den Siegern gehört aus der hannoverschen Landeskirche die evangelisch-lutherische Gemeinde Maschen vor den Toren Hamburgs, die ihren Einkauf nach ökofairen und nachhaltigen Kriterien gestaltet und klimaschädliche Treibhausgase in ihrem Alltag verringern will. Für umweltfreundliches Einkaufen wird auch die lutherische Gemeinde Huntlosen bei Oldenburg prämiert. Das katholische Bistum Hildesheim zeichnet die Pfarrgemeinde St. Michael in Wolfsburg für ihr Umweltmanagement aus.

Die evangelisch-reformierte Gemeinde Nordhorn an der Grenze zu den Niederlanden wird für ihre ökologische Umgestaltung des Alten Friedhofs Gildkamp geehrt: Sie lässt den stillgelegten und bis vor kurzem verwilderten Friedhof mit seinem reichen Baumbestand derzeit so herrichten, dass er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich wird.

Zu den Preisträgern zählt auch ein Braunschweiger Trägerkreis, der in der Region „Europäische Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ initiiert hatte. Ebenfalls erste Preise gehen an die lutherische Kirchenmission und das Zentrum für biblische Spiritualität „Woltersburger Mühle“ aus Uelzen.

Die katholische Andreas-Gemeinde in St. Andreasberg im Harz gestaltete das Gelände rund um ihre Kirche naturnah um: mit einer Kräuterspirale, Hochbeeten, Reisighaufen- und Steinbiotopen, Vogelnistkästen, einem Igelhaus, Unterkünften für Fledermäuse und einem „Insektenhotel“. Sie erhält dafür einen dritten Preis mit 500 Euro.

Die evangelische St. Johannisgemeinde in Engter bei Osnabrück stattete das Pfarrhaus, das Gemeindehaus und den Kindergarten mit einer umweltfreundlichen „Holzhackschnitzelheizung“ aus - auch das wird mit einem dritten Preis belohnt.

Die 21 Gewinner erhalten ihre Preise an den Tagen um den 20. September herum in Gottesdiensten zum Schöpfungstag vor Ort. Alle Teilnehmer des Wettbewerbs hatten sich mit ihrer Bewerbung verpflichtet, einen solchen Gottesdienst zu feiern. Zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen gehören 14 Mitgliedskirchen verschiedener Konfessionen.

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George Zachariah. Bild: Jens Schulze

„Ohne ein klimatisiertes Fahrzeug, Flüge an die Sonne oder Erdbeeren im Winter können sich viele von uns das Leben kaum mehr vorstellen. Dieser Lebensstil führt zur Störung des ökologischen Gleichgewichts. Jahrein, jahraus nehmen wir uns mehr aus der Schöpfung, als sie für uns vorhält. Wenn wir die Schöpfung als ein Geschenk Gottes ansehen, dann sind wir zur aufmerksamen Sorge um dieses Geschenk verpflichtet.“
Dieter Rathing, Landessuperintendent im Sprengel Lüneburg

Karte mit Logo und Bekenntnis_Rückseite

Bild: Schöpfungstag

„Unser Geschenk: Die Welt“

Grüne Theologie

In der Marktkirche in Hannover rief der indische Theologe George Zachariah dazu auf, die Natur als Schöpfung Gottes zu pflegen und zu bewahren. Der Lüneburger Regionalbischof Dieter Rathing mahnte einen umweltschonenden Lebensstil an. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN) zeichnete landesweit erstmals 21 Gemeinden mit Umweltpreisen aus.

„Es ist Zeit nachzudenken und in sich zu gehen, wie wir fortwährend die schöne Schöpfung Gottes zerstören und entstellen“, sagte George Zachariah, der als Dozent im indischen Bangalore eine „Grüne Theologie“ entwickelt hat. Er erinnerte an das Giftgas-Unglück im indischen Bhopal 1984, bei dem 3.700 Menschen ums Leben kamen und die Natur verseucht worden sei: „Es ist die Habgier multinationaler Konzerne, die den Gewinn über das Leben stellt und letztlich zu Massenmord und Umweltzerstörung führte.“ Bhopal sei kein Einzelfall, unterstrich der Theologe und Wirtschaftswissenschaftler. „Mit Blick auf die rücksichtslose Plünderung der schönen Welt Gottes und der betroffenen Gemeinschaften sind wir aufgerufen, zum Störfaktor zu werden.“

In weiteren Gottesdiensten in ganz Niedersachsen vergab die ACKN die Umweltpreise, darunter sieben erste Preise, die mit jeweils 1.000 Euro belohnt wurden. Regionalbischof Rathing überbrachte einen dieser Preise an die evangelisch-lutherische Gemeinde Maschen bei Hamburg, die ihren Einkauf nach ökologischen Kriterien gestaltet und klimaschädliche Treibhausgase verringern will.

Für umweltfreundliches Einkaufen wurde auch die lutherische Gemeinde Huntlosen bei Oldenburg prämiert. Das katholische Bistum Hildesheim zeichnete die Pfarrgemeinde St. Michael in Wolfsburg für ihr Umweltmanagement aus. Die evangelisch-reformierte Gemeinde Nordhorn an der Grenze zu den Niederlanden wurde für die ökologische Umgestaltung des Alten Friedhofs Gildkamp geehrt.

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Bild: Jens Schulze