Startseite Archiv Tagesthema vom 31. August 2015

Gegen den Krieg

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Er wollte kein Soldat sein und niemals gegen sein Gewissen handeln: Ludwig Baumann. Der heute 93-jährige war Soldat der deutschen Wehrmacht und desertierte im Zweiten Weltkrieg. Bewegend erzählt er, welche Qualen und Demütigungen er dafür erfahren musste.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund erinnert am Antikriegstag (1. September) mit zahlreichen Veranstaltungen an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 76 Jahren und seine Folgen. „Vor dem Hintergrund der Geschichte unseres Landes tragen wir die Verantwortung, Menschen zu helfen, die Gewalt und Vertreibung ausgesetzt sind“, sagte der niedersächsische DGB-Chef Hartmut Tölle in Hannover.

Krieg und Bürgerkrieg, Armut und Ausbeutung zwängen wieder viele Menschen zur Flucht. Damit sich Flüchtlinge gut und schnell integrieren könnten, bräuchten sie schnellstmöglich Arbeit, um auf eigenen Beinen stehen zu können. „Das ist eine Aufgabe, der sich auch Arbeitgeber und Gewerkschaften stellen müssen.“

In Niedersachsen plant der DGB insgesamt 16 Veranstaltungen zum Antikriegstag, hieß es. In Hannover wird der frühere Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Willy Wimmer (CDU), als Redner in der Gedenkstätte Aegidienkirche erwartet.

Am Panzergrabendenkmal in Aurich, auf dem katholischen Friedhof sowie dem Friedhof Bungerhof in Delmenhorst wird mit Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Krieges erinnert. In der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Esterwegen im Emsland will der Zeitzeuge Albrecht Weinberg sprechen. Er überlebte das Konzentrationslager Auschwitz. Auch in Wilhelmshaven, Bad Bentheim, Walsrode und Nienburg gibt es Gedenkveranstaltungen.

In der evangelischen Kreuzkirche in Nordhorn beginnt um 16 Uhr ein Konzert mit „Liedern gegen den Krieg“. Im Gewerkschaftshaus in Osnabrück wird die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ eröffnet. In der Filmpassage Osnabrück und dem Lüneburger Scala-Kino werden Filme gegen den Krieg gezeigt.

Der polnische Vizekonsul Marek Behrenwald wird am Mahnmahl der Großen Kirche in Bremerhaven einen Kranz niederlegen. Auch auf dem Friedhof Jammertal in Salzgitter-Lebenstedt und dem Hauptfriedhof in Wolfenbüttel wird der Opfer der Kriege gedacht.

epd
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Frauen und Kinder 1943 in Russland auf der Flucht. Bild: epd-Bild/ akg-images

Nie wieder...

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften gedenken seit 1957 unter dem Motto „Nie wieder Krieg, nie wieder“ europaweit der 60 Millionen Toten, die in dem Vernichtungskrieg ums Leben kamen.

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Flucht und Vertreibung. Porträtreihe des jungen Palästinensers Sadeg Hema. Bild: epd-Bild