Startseite Archiv Tagesthema vom 25. August 2015

Das kann wirklich nicht jeder

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Das müssen die wissen, die noch nicht wissen, welchen Beruf sie erlernen wollen. Ein handwerklicher Beruf ist gut! Natürlich nicht für jede und jeden. Es gibt ja auch andere Berufe, auch die Möglichkeit, gleich zu studieren.

„Aber was ist für mich richtig?“ fragen sich wieder viele junge Leute - „Was soll ich tun?“ Ich weiß darauf auch keine Antwort. Die findet schließlich nur jede und jeder selbst.

Aber: Eines weiß ich genau, der Beruf muss zu mir passen, mich fordern, aber nicht überfordern. Der richtige Beruf ist der, der mir – gefühlt - nicht meine Lebenszeit raubt, sondern mir hilft, sie sinnvoll zu gestalten.

Und der Beruf muss nicht den Eltern, den Lehrern, nicht den Freunden oder der Klicke oder sonst irgendjemandem gefallen – nur mir selbst! Wertvoll wird etwas dadurch, dass es für mich wertvoll ist. Und was für mich wertvoll ist, das kann mir doch keiner streitig machen! Wer würde mir verbieten wollen, einen bestimmten Menschen zu lieben. Ist doch egal, was andere dazu sagen. Das gilt auch für den Beruf.

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Künstler bei der Arbeit, im Hintergrund die zukünftigen Handwerkergesellen. Bild: HkD

Einige halten es für angesagt, für cool, sagen zu können: „Ich geh ́ zur Uni!“ Ich weiß nicht, ob ich einen Beruf ausüben möchte, nur um mir selbst ein bestimmtes Image zu geben, von dem ich annehme, dass mich dadurch andere respektieren oder bewundern.

Kann ja aber auch sein, dass dieser Weg ins Studium genau richtig für Dich ist. Dann mach das! Und Handwerker sein, das kann auch wirklich nicht jeder. Aber vielleicht doch Du. Dann ist das Handwerk Deine Chance. Auch Handwerk kann ziemlich cool sein. Handwerk ist vielfältig. Spannend von Anfang an. Und bestimmt keine Sackgasse.

Der Spruch „Es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen“ ist sicher vielen bekannt. Mir hat aber mal komischer Weise jemand gesagt: „Meister fallen vom Himmel!“

Das passiert wohl dann, wenn junge Menschen sich nicht an dem orientieren, was nur ihrem äußerlichen Image dient, sondern ihre persönlichen Gaben (jede Gabe ist eben ein Himmels-Geschenk) erkennen und nutzen. Das ist mein Wunsch für alle, die auf der Suche nach ihrer beruflichen Zukunft sind.“

Auszug aus „Kirche und Handwerk - dem Himmel so nah“, Evangelusch-lutherische Landeskirche Hannovers, 2015
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„Gott schütze unser Handwerk.“ Bild: Dreier/ HkD

„Zur Zeit bin ich als Handwerkspastor das Gesicht, der Mund und ein Gegenüber für die Menschen im Handwerk. Ich bin dadurch verpflichtet, so zu reden, dass ich vom Handwerk verstanden werde und ich bemühe mich, zu verstehen, was auf der Handwerksseite Thema ist, was Sorgen macht und auch worüber die Menschen dort froh und dankbar sind. Schon dadurch – wenn es denn gelingt - entstehen Nähe, Vertrauen und eine gute Atmosphäre für den gemeinsamen Weg. In besonderen Augenblicken –wenn wir Handwerker bei ihrer Arbeit beobachten - spüren wir, dass sie das, was sie tun, lieben. Selbstvergessen schrauben, bauen, denken oder malen sie, sind so ganz bei ihrer Sache. Da verwirklicht sich gute menschliche Arbeit, wie sie sein kann. Nicht immer, klar, aber Handwerker haben durch ihr Tun die Chance, immer mal wieder ihrer Passion, ihrer Leidenschaft zu begegnen. Wie nahe ist da doch unser Glaube, der auch nach solchen existentiellen Augenblicken von Liebe, Hingabe und Selbstvergessenheit sucht.“
Claus Dreier, Pastor, Referent für Kirche und Handwerk

Warum Kirche und Handwerk?

  • Die Würde und den Wert des Lebens als Gottes Geschenk annehmen.
  • Erkennen, dass die Arbeit des Menschen zum Menschsein ebenso dazugehört wie die Muße, die er zum Leben braucht.
  • Es soll gerecht zugehen in der Welt.
  • Begabungen sollen erkannt werden und in Ehrfurcht vor dem Leben die Welt gestaltet werden.
  • Die Verbundenheit und das Miteinander von Kirche und Handwerk durch viele Begegnungen stärken, neue Kontakte knüpfen und bestehende pflegen.
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Bild: HkD/ Kirche und Handwerk

Tag des Handwerks

Das Themenheft „Kirche und Handwerk – dem Himmel so nah“ (2015-2016) mit Materialien für die Arbeit mit dem Handwerk vor Ort.

Zudem sind darin enthalten Bausteine für Gottesdienst und Begegnung rund um den Tag des Handwerks (19. September), sowei Informationen zum Wettbewerb „Dem Himmel so nah“.

Nah dran und verbunden

Konkret bietet „Kirche und Handwerk“ an, Festveranstaltungen (Freisprechungen, Meisterfeiern u.a.) mit zu gestalten, Vorträge und Workshops zu gewünschten Themen zu halten bzw. durchzuführen.

In Konfliktsituationen will das Arbeitsfeld vermitteln und Menschen im Handwerk seelsorgerlich begleiten.

Im kirchlichen Bereich werden Kontakte zum Handwerk vermittelt (auch zu den Organisationen) und kirchliche Handwerksarbeit vor Ort wird besonders unterstützt.

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