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Die Arbeitssituation in der Altenpflege war das Thema des Arbeitskreises Kirche-Gewerkschaften im evangelischen Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Passend zum Thema traf man sich im diakonischen Altenheim St. Elisabeth in Alfeld. Gewerkschaftssekretärin Christine Meier, bei Verdi im Bezirk Hannover/Leine-Weser zuständig für den Gesundheitsbereich, beschrieb die hohe Berufsmotivation und -identifikation der meisten Altenpflegerinnen, aber auch die Rahmenbedingungen, die ihre Arbeit belasten.
Zweimal im Jahr laden der Kirchenkreis und der Kirchliche Dienst der evangelischen Landeskirche Hannovers zum Arbeitskreis „Kirche und Gewerkschaften“ in Alfeld ein. Zielgruppe sind Haupt- und Ehrenamtliche aus Gewerkschaft, Kirche und Diakonie. Heimleiterin Katharina Kreth vom Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth sagte: „Ich bin stolz auf die engagierten Mitarbeiterinnen. Sie bekommen von den Bewohnern auch viel zurück, z.B. von deren Lebenserfahrung. Im Altenheim wird viel gemeinsam gelacht.“
Ferner schilderte sie den hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Druck, unter dem die Arbeit zu leisten ist. Superintendentin Katharina Henking bilanziert: „Es ist deutlich geworden, dass die Branche Altenpflege und die gute Arbeit, die dort für Menschen im Alter geleistet wird, mehr gesellschaftliche Wertschätzung verdient. Es geht um die Frage, was uns in Deutschland die Würde pflegebedürftiger Senioren wert ist.“
Mitinitiator Pastor Stephan Eimterbäumer vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt sagte: „Konkret waren wir uns einig in der Forderung, dass noch in diesem Jahr ein Tarifvertrag Altenpflege zwischen den Wohlfahrtsverbänden in Niedersachsen und Verdi geschlossen werden und dann von der Landesregierung für allgemeinverbindlich erklärt werden soll. So verhindern wir Wettbewerbsverzerrungen zulasten der Beschäftigten und der tariftreuen Einrichtungen. So bleibt die Altenpflege ein attraktives Berufsfeld.“
Christine Meier von Verdi denkt noch weiter: „Künftig werden wir auch einen besseren Pflegeschlüssel brauchen, also mehr Pflegekräfte im Verhältnis zu den Gepflegten. Niedersachsen muss hier das Niveau von Nordrheinwestfalen erreichen. Das wird die Arbeitszufriedenheit in der Pflege erhöhen.“ Eimterbäumer appelliert: „Viele in der Altenpflege sehen ihren Dienst als Berufung und nicht als Job. Lassen Sie uns Bedingungen schaffen, die diese Motivation erhalten. In einer alternden Gesellschaft besteht ein öffentliches Interesse daran.“
Ralf NeiteKirche und Gewerkschaften ziehen an einem Strang für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Altenpflege. Bild: Altenheim St. Elisabeth