Lange Ferien - und jetzt?
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Schönste Zeit des Jahres oder Wochen zwischen Zoff und Langeweile? Damit der gemeinsame Familienurlaub gelingt, sollten Eltern und Kinder schon vorher viel mehr miteinander über ihre Erwartungen reden, sagt der Lüneburger Tourismusforscher Edgar Kreilkamp im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das geht schon los, wenn über die Art des Urlaubs von Camping bis All-Inclusive entschieden wird, erläutert der Professor für Tourismusmanagement an der Leuphana Universität.
epd: Wie wichtig ist den Menschen der jährliche Urlaub?
Kreilkamp: Wir haben seit einigen Jahren die Situation, dass 80 Prozent der Menschen eine längere Urlaubsreise unternehmen. Die wird auf jeden Fall gemacht. Wer nicht viel Geld zur Verfügung hat, spart vielleicht am Hotel oder an der Art der Reise, aber nicht an der Reise selbst. Untersuchungen zeigen, dass die Menschen immer weniger wöchentliche Freizeit zur Verfügung haben. Über die Hälfte der Bevölkerung sagt, die persönliche Freizeit komme zu kurz. Das verschieben die Menschen dann in den Urlaub.
epd: Das klingt nach hohen Erwartungen. Woran können die scheitern?
Kreilkamp: Eltern stellen sich mit ihren Plänen durchaus auf ihre Kinder ein. Dabei geht es nicht nur darum, dass die Kinder einen schönen Urlaub haben. Es geht auch darum, dass sie beschäftigt sind. Dann sind die Eltern selbst entlastet - zum Beispiel auf einem Campingplatz, wo es viele andere Kinder zum Spielen gibt. Allerdings reden die Eltern oft zu wenig mit den Kindern über deren Erwartungen. Ein Problem ist im Urlaub auch, dass die Familie immer zusammen ist, anders als im Alltag mit Beruf und Schule. Das führt dann zu Stress.
epd: Was sollten Familien tun, damit der Urlaub für alle schön wird?
Kreilkamp: Es müssen nicht immer alle den Tag zusammen gestalten. Es kann auch mal jemand etwas alleine machen. Umso eher hat man die Chance, dass die individuellen Bedürfnisse erfüllt werden. Der entscheidende Punkt ist, dass alle über ihre Wünsche und Gefühle reden. Sie sollten sich vorher darüber im Klaren sein, welche Interessen jeder hat. Das weiß man nicht immer von vornherein, wenn es zum Beispiel in ein fremdes Land geht.
Wenn Sie ein Kind fragen, wozu es in Paris Lust hat, sagt es vielleicht Disneyland. Das hat auch mit dem Kenntnisstand zu tun. Schon die Vorbereitungen sollten deshalb gemeinsam getroffen werden. Das heißt zum Beispiel, dass Informationen aus dem Internet über das Reiseziel für alle ausgedruckt werden. Nicht nur über das Reiseziel, sondern auch über die Art des Urlaubes sollten sich vorher alle verständigen.
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