Was für ein Vater
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Sie ist eine der schönsten Parabeln aus dem Munde Jesu, die Geschichte vom „verlorenen Sohn“. Und vermutlich die bekannteste, immer wieder dargestellt und aktualisiert in Malerei und Theater. Sie lässt sich so schön ausschmücken in der Phantasie über das, was der jüngere Sohn denn so angestellt hat mit seinem Erbteil – „er brachte es durch mit Prassen“. Und auch der ältere Sohn ist gewissermaßen sofort mit Händen zu greifen, hat er doch viel mit mir selbst zu tun. Hätte ich nicht ähnlich reagiert. Habe ich nicht schon einmal so reagiert?
Jesus erzählt eine Familiengeschichte, wie sie sich jederzeit von neuem zutragen könnte. Wer selber Geschwister hat, findet sofort Parallelen in der eigenen Biografie. Eine alltägliche Geschichte.
Wenn da nicht der Vater wäre.
Der Vater, der die Grenzen des Alltäglichen sprengt.
Der Vater, den jeder und jede von uns sich vermutlich gewünscht, aber so nicht erlebt hat.
Der Vater, dem wir Männer in unserem eigenen ‚Vater-Sein‘ gerne nahe gekommen wären, es aber nie geschafft haben.
Was für ein Vater!
Großzügig, weitherzig, einfühlsam, liebevoll, überschwänglich, barmherzig, sanftmütig, gütig.
So ist Gott.
Nichts anderes will Jesus erzählen: „So ist Gott.“
Die Söhne spielen da nur eine Nebenrolle.
Andererseits: So ist Gott zu seinen Kindern. Hätte er diese Kinder nicht, könnte er so nicht Vater sein. Die Kinder spielen eine Nebenrolle, die unter keinen Umständen fehlen darf.
Gott braucht seine Kinder.
So wie die Kinder diesen Vater brauchen.
So wie ich.
Bild: Jens Schulze
Hans Hentschel mit seinem Mal-Werk. Bild: Kirche im NDR