Alle ziehen an einem Strang
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat von den Unternehmen mehr Offenheit für arbeitssuchende Migranten gefordert. „Wir müssen schauen: Was kann ein Bewerber und nicht, was ist an Defiziten vorhanden, das eröffnet ein ganz neues Fenster“, sagte er. Die Betriebe in Deutschland seien trotz eines großen Bedarfs an Fachkräften noch immer zu sehr auf Defizite fixiert und blickten zunächst etwa auf fehlende Sprachkenntnisse. „Es geht darum, dass Deutschland sich als weltoffenes Land zeigt“, betonte Lies.
Der Minister sprach bei der Abschlussveranstaltung des Projektes „Minerva“ der Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers für gut ausgebildete Migrantinnen, die Arbeit suchen. Dabei berieten berufserfahrene ehrenamtliche Mentorinnen seit 2010 zugewanderte Frauen, die trotz ihrer Qualifikation keine angemessene Beschäftigung fanden.
Der 1. Bürgermeister der Stadt Hannover, Thomas Hermann, würdigte das Projekt ebenso mit einem Grußwort.
Allein schon durch ihre Migrationsgeschichte hätten Zuwanderer sehr viele Potenziale, sagte die Landesvorsitzende des Verbandes deutscher Unternehmerinnen, Jasmin Arbabian-Vogel. Sie hätten Mut bewiesen, als sie aus ihrer Heimat auswanderten. „Sie können sich anpassen und im Team arbeiten.“ Viele hätten die Anstrengung auf sich genommen, in einem neuen Land noch einmal die Schule oder ein Studium zu absolvieren.
Neben der fachlichen Qualifikation seien gerade die „Soft skills“ für Unternehmen von großem Wert. Aufgrund ihrer Geschichte hätten viele Migranten auch den Mut, als Selbstständige zu arbeiten, betonte die Deutsch-Iranerin, die in Hannover einen interkulturellen Pflegedienst aufgebaut hat.
Am letzten von insgesamt drei Durchläufen von „Minerva“ nahmen im vergangenen Jahr 15 Frauen aus 13 Ländern teil. Die Präsidentin des Landeskirchenamtes in Hannover, Stephanie Springer, bezeichnete den erfolgreichen Einstieg von Zuwanderern in die Arbeitswelt als große Herausforderung der Gegenwart: „Wir von der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Hannovers sind froh, dass wir mit der Kompetenz unseres KDA einen qualifizierten Beitrag leisten konnten, Frauen Perspektiven zu bieten für eine eigenständige Existenzsicherung durch berufliche Teilhabe, die ihren Kompetenzen annähernd entspricht.“
epd/ Redaktion