Epiphanias-Empfang im Kloster Loccum fällt aus
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Die Landeskirche Hannovers hat sich angesichts des weiterhin starken Infektionsgeschehens dazu entschlossen, den Epiphanias-Empfang zum ersten Mal in seiner 70-jährigen Geschichte abzusagen. Die Veranstaltung zum Epiphaniastag am 6. Januar, traditionell im Kloster Loccum, gehört in Niedersachsen seit vielen Jahrzehnten zu den zentralen Empfängen und damit zu den ersten Möglichkeiten einer persönlichen Begegnung von Kirche, Politik und Wirtschaft im neuen Jahr.
„Es ist für uns eine schmerzliche Entscheidung, auf dieses erste Wiedersehen im neuen Jahr, welches immer auch eine Orientierung für die kommenden Monate war, zu verzichten“, sagt Landesbischof Ralf Meister. „Aber wie viele andere Institutionen stellen auch wir uns der Verantwortung für unsere Gäste.“
Angesichts des wieder steigenden Infektionsgeschehens war der Empfang bereits Ende vergangenen Jahres zunächst vom Kloster Loccum in verkleinerter Form in die Marktkirche Hannover verlegt worden. Doch auch dieser Plan ist angesichts der weiterhin hohen Zahlen nicht aufrecht zu erhalten.
„Der Epiphanias-Empfang wird weiter bestehen“, versichert Meister, der seit vergangenem Jahr auch Abt des Zisterzienser-Klosters Loccum ist. „Die zurückliegenden Monate haben uns gezeigt, welche Kraft aus der Verlässlichkeit einer Begegnung erwachsen kann. Deshalb werden wir zu dieser guten und lieb gewonnenen Verabredung zurückkehren, sobald wir es guten Gewissens verantworten können.“
Das Kloster Loccum ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das 1163 vom thüringischen Volkenroda aus gegründet wurde und 1593 der Reformation beitrat. Nachdem das Kloster Loccum zwei Jahrhunderte lang auch für die Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren zuständig war, hat nun das Predigerseminar der Landeskirche und vier weiterer nordwestdeutscher Kirchen seinen Ort im Kloster. Die Zisterzienser sind im 11. Jahrhundert als katholischer Reformorden aus dem Benediktinerorden hervorgegangen. Namensgebend war das Mutterkloster im französischen Cîteaux. Von diesem aus bildeten die Zisterzienser weitere Töchterklöster und machten vor allem im Mittelalter viele Gegenden erst urbar.
Begründer des Empfanges ist Abt Hanns Lilje, der 1950 zum ersten Mal zum Empfang „zwischen den Jahren“ eingeladen hatte. Seinerzeit fand diese Begegnung noch am 27. Dezember statt. Anlässlich Liljes Todestages am 6. Januar wurde der Empfang zum Epiphanias-Empfang. Seit 1950 hat er bisher ohne Unterbrechung stattgefunden.
Hannover, 04. Januar 2021
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Rebekka Neander
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